Am Freitag hat die Aktie des Münchner Rückversicherers bei 330 Euro geschlossen und damit auf dem Weg zum Allzeithoch das nächste Etappenziel erreicht. Unterstützung hat die Munich in dieser Woche von Barclays erhalten. Die Analysten haben das Kursziel für die Aktie am Donnerstag angehoben und das Rating auf "Overweight" belassen.
Bei den europäischen Versicherern dürften sich die operativen Trends der ersten neun Monate im Schlussquartal 2022 fortgesetzt haben, schrieb Analystin Claudia Gaspari in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Sie hob ihre Ergebnisschätzungen (EPS) für die Rückversicherer an, da sie bei der anstehenden Erneuerungsrunde mit deutlichen Preissteigerungen rechnet. Bei Munich Re dürften diese auch die Konsensschätzungen steigen lassen.
Zuvor hatte bereits Goldman Sachs ein Kursziel von 385 Euro ausgerufen. Analyst Alan Devlin rechnet rechnet ebenfalls mit einem ordentlichen vierten Quartal 2022 der Rückversicherer, wobei aber bereits die Januar-Erneuerungsrunde stehe.
Sehr beeindruckend ist jedoch die Kursentwicklung der Munich Re über die letzten vier Monate. Mittlerweile steht die Aktie rund 43 Prozent höher als noch Ende September. Im Juli 2001 war es das letzte Mal, dass der Kurs bei 330 Euro notierte.
Wer im Juli 2001 bei 330 Euro einstieg, hat aber nicht nur seine Verluste wettgemacht. Inklusive Dividenden beträgt die Gesamtrendite 133 Prozent oder exakt vier Prozent pro Jahr.
Gelingt jetzt der Ausbruch auch noch über diesen Widerstand, dürfte der Rückversicherer auch die letzten Meter auf dem Weg zum Allzeithoch zurücklegen. Das markierte die Munich Re am 10. November 2000 bei 378,29 Euro.
Die Munich Re hat zurzeit das Momentum auf ihrer Seite. Angesichts der Zinsentwicklung dürfte die Aktie auch noch bis zum Rekordhoch steigen. Doch selbst dann sollten Anleger die Aktie nicht verkaufen, sondern noch einmal 22 Jahre halten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re