Trotz auf den ersten Blick durchwachsener Quartalszahlen geht es für die Papiere von Coinbase am Freitag zum Teil zweistellig nach oben. Neben deutlich mehr monatlich aktiven Nutzern auf der Krypto-Handelsplattform als erwartet, überzeugt Anleger insbesondere die stark verbesserte Kostendisziplin des Unternehmens.
Zwar blieb Coinbase beim Umsatz mit 590 Millionen Dollar nicht nur mehr als 50 Prozent hinter dem Wert des Vorjahreszeitraums zurück, sondern verfehlte auch die Erwartungen der Analysten, die von 654 Millionen Dollar ausgegangen waren. Dem Gewinn von 400 Millionen Dollar aus dem Q3 2021 stand nun ein Verlust von 545 Millionen gegenüber. Zwar war das Minus von der Wall Street bereits prognostiziert, doch der bereinigte Verlust pro Aktie lag mit 2,43 Dollar über den Schätzungen von 2,40 Dollar.
Deutlich besser als erwartet fiel derweil die Zahl der monatlich aktiven Nutzer aus. Mit 8,5 Millionen schrumpfte sie gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 (neun Millionen) etwas, lag aber klar über dem Analystenkonsens von 7,8 Millionen.
Positiv wurde auch die gestiegene Kostendisziplin des Managements ausgenommen. Unter anderem hatte sich Coinbase bereits im Juni von 18 Prozent seiner Mitarbeiter getrennt, was in absoluten Zahlen 1.100 eingesparte Stellen bedeutet.
Von den Anlegern werden die Zahlen am Freitag positiv aufgenommen. Nachdem die Aktie seit Anfang des Jahres 76 Prozent eingebüßt hatte, notieren sie aktuell gut zehn Prozent im Plus und hat dabei auch wieder die 60-Dollar-Marke übersprungen.
Neben den Quartalszahlen profitiert Coinbase am Freitag auch von der guten Stimmung im Krypto-Sektor. Eine Trendwende für die Aktie ist aktuell noch nicht erkennbar, auch wenn DER AKTIONÄR weiter von den Aussichten des Unternehmens überzeugt bleibt. Investierte Anleger bleiben dabei, ein Neueinstieg drängt sich aktuell nicht auf.