Nach vielen Absagen haben Munich Re und Allianz heute mitgeteilt, ihre Hauptversammlungen wie geplant am 29. April beziehungsweise am 6. Mai in München abzuhalten. Die Aktionäre sollen die sich bietenden Möglichkeiten nutzen, um nicht persönlich an den Versammlungen teilnehmen zu müssen. Grundsätzlich ist das eine gute Nachricht.
Die beiden Münchner Versicherer wollen die Veranstaltungen durchführen, auch um eine Auszahlung der vorgeschlagenen Dividenden zu ermöglichen. “Die Hauptversammlung ohne physische Präsenz als reine Online-Hauptversammlung durchzuführen wäre die angemessene, aber nach geltendem Recht nicht zulässige Lösung”, schrieb die Munich Re am Freitag an ihre Aktionäre.
"Gleichwohl ist es unser Interesse, die Anzahl der Teilnehmer vor Ort so weit wie möglich zu reduzieren". Das Unternehmen riet zur Briefwahl, Online-Teilnahme oder die Bevollmächtigung von Stimmrechtsvertretern. Zuvor hatte bereits die Allianz erklärt, dass es ihr Ziel sei, die Anzahl der Personen vor Ort signifikant zu reduzieren, um das Risiko einer Absage möglichst gering zu halten. "Wir bitten die Aktionäre mit großem Nachdruck, die Möglichkeiten der Fernabstimmung zu nutzen und die Hauptversammlung über unseren Livestream auf der Website zu verfolgen", schrieb die Allianz.
Für die leidgeplagten Aktionäre kommt die Nachricht wohl gerade recht. Die Allianz schüttet 9,60 Euro pro Aktie und hat damit eine Dividendenrendite von rund sieben Prozent. Bei der Munich Re sind es sogar 9,80 Euro pro Anteil – entsprechend liegt die Rendite bei 6,2 Prozent.
In ein paar Jahren werden viele Anleger mit Wehmut auf 2020 zurückblicken, dass sie die beiden Aktien nicht gekauft haben. DER AKTIONÄR rechnet mit deutlich höheren Kursen. Auf kurze Sicht kann es aber sein, dass man noch einmal günstiger zum zug kommt, weil das Ausmaß der Coronakrise nicht abzusehen ist.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Allianz und Munich Re.