Durch die wegen des Coronavirus geschlossenen Vergnügungsparks in Asien senkt Wells Fargo sein Kursziel für die Disney-Aktie drastisch. Dem Papier ist das egal, es steigt vorbörslich um knapp drei Prozent. Das liegt wie so oft am hauseigenen Streamingdienst Disney+. Ein neuer Deal soll den Start am 24. März noch weiter absichern.
Ähnlich wie der mögliche Deal von Disney mit der Telekom, hat der Mauskonzern in Großbritannien und Irland nun einen Deal mit SKY Q abgeschlossen. Auf dem mit Magenta TV verwandten Angebot wird Disney+ zum Start mit einer eigenen App für die TV-Boxen vertreten sein.
Wells Fargo hat dennoch sein Kursziel für die Disneyaktie nach unten korrigiert, von 180 auf 155 Dollar. Zwar unterstellen die Analysten dem Papier damit immer noch 31 Prozent Kurspotenzial (aktuell notiert die Aktie um die 116 Dollar), aber das lahmgelegte Geschäft mit den Vergnügungsparks belaste.
Die Parks in Shanghai, Hongkong und Tokyo sind bereits geschlossen. Diese Phase wird länger als geplant bis ins zweite Quartal 2020 andauern, meinen die Wells Fargo-Analysten. Im Zuge dessen könnten auch die Einspielergebnisse der Kinofilme – am 5. März läuft der neue Pixar-Streifen Onward an – durch die Ausbreitung des Coronavirus einbrechen.
Am 24. März startet Disney+ unter anderem in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien. Mit den sich anbahnenden oder gar schon abgeschlossenen Vertriebsdeals steht der Service direkt auf mehreren Beinen. DER AKTIONÄR bleibt generell positiv zur Disney-Aktie. Bereits investierte Anleger bleiben dabei und lassen Gewinne laufen.
Durch die aktuell volatile Phase wegen der COVID-19-Unsicherheiten underperformt die Aktie momentan. Mit einem 2020er-KGV von 27 ist Disney angesichts des enormen Potenzials von Streaming moderat bewertet und eine klare Kauf-Empfehlung. Insbesondere durch den jüngsten Rücksetzer bietet sich eine Einstiegschance!