Europas größter Onlinemodehändler hat eine famose Cyberweek hinter sich. Das Bruttowarenvolumen kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent. Zudem gewann Zalando mehr als eine Million Neukunden und verzeichnete zu Spitzenzeiten 7.500 Bestellungen pro Minute. Die Aktionäre haben davon aber nichts.
Die Rallye ist vorbei. Vorerst zumindest. Seit Ende September hängt die Zalando-Aktie in einer zähen Seitwärtsrange fest. Zwar gab es zwei Ausbruchsversuche, doch blieb es beim Versuch. Am Freitag verliert die Aktie 1,6 Prozent – und entfernt sich weiter von der 50-Tage-Linie (aktuell: 81,98 Euro). Der Aufwärtstrend ist aber noch intakt.
Grund für die Kursschwäche sind die bereitstehenden Impfstoffe gegen Corona. Der Markt erwartet eine baldige Rückkehr zur alten Normalität, also auch wieder mehr Kunden in stationären Geschäften.
Trotzdem ist Zalandos Kurspotenzial noch nicht ausgereizt. Nach der starken Cyber Week könnten sich die Konsensschätzungen für den Umsatz des Unternehmens als zu niedrig erweisen, so Mark Josefson, Analyst bei Pareto Securities. Sein Kursziel für die Aktie: 94 Euro.
Volker Bosse von der Baader Bank sieht das Kursziel sogar bei 100 Euro. Die erfolgreiche Cyber Week habe ihn in seiner optimistischen Haltung bestätigt. Die Aktie sei ein Kauf.
Zalando erlöst 2020 voraussichtlich 7,8 Milliarden Euro. Der europäische Modemarkt (nur Kleidung) beläuft sich indes auf 363 Milliarden Euro. Das bedeutet, dass Zalando gerade erst damit begonnen hat, die Branche aufzumischen. Für den AKTIONÄR ist die Kursschwäche eine klare Kaufchance.