Im Handelskonflikt mit den USA könnten bereits am frühen Freitagmorgen die Stahlzölle in Kraft treten. Für ThyssenKrupp und Salzgitter könnte dies zum Problem werden, wenn dadurch der europäische Markt mit Stahl aus Asien geflutet wird. Die EU hat aber an einer Lösung gearbeitet.
„Wir hoffen darauf, die Zölle noch abwenden zu können“ sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström am Donnerstag. Sie hatte in den vergangenen Tagen mit US-Handelsminister Wilbur Ross und anderen Regierungsvertretern gesprochen. Die Hoffnung: Ross soll US-Präsident Donald Trump empfehlen, die EU von neuen Zöllen auf Stahl und Aluminium auszunehmen. Die EU erwarte, von den Maßnahmen verschont zu bleiben, so Malmström. Man könne aber nicht sicher sein.
Hoffnung machen auch Aussagen von Robert Lighthizer, dem Handelsbeauftragten von Trump, vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses. Die Europäische Union könne genauso wie Argentinien und Australien so lange von den von Trump verhängten Zöllen ausgenommen werden, bis Handelsgespräche beendet seien, so Lighthizer. China soll dagegen stärker in die Mangel genommen werden als bisher beabsichtigt.
Update 15:52 Uhr: Inzwischen hat Lighthizer angekündigt, dass die EU und andere Länder von den Strafzöllen vorläufig ausgenommen werden.
Abwarten
Eine Einigung der EU mit den USA wäre erfreulich. Es bleibt aber offen, welche Ergebnisse die Verhandlungen bringen. Allerdings würden auch Strafzölle für andere Länder indirekte Auswirkungen auf die Stahlhersteller haben. Die Unsicherheit belastet die Aktien der deutschen Stahlhersteller. Ein Neueinstieg bietet sich aktuell in der Branche nicht an. Wer bei Salzgitter noch investiert ist, sichert die Gewinne mit dem Stopp bei 40 Euro ab.