Zu den trendstärksten Werten an der Börse zählt seit einigen Tagen Thyssenkrupp. Während der Industriekonzern bereits am morgigen Donnerstag auf einem Kapitalmarkttag über die Pläne für die Wasserstofftochter informieren will, steht eine Lösung für den Stahl weiter aus. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst sieht einen Einstieg des Landes jedenfalls skeptisch.
„Dem sind durch EU-Recht sehr, sehr enge Grenzen gesetzt“, so der CDU-Politiker vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung Düsseldorf (WPV). „Ich glaube, unsere erste Aufgabe muss darin bestehen, dafür zu sorgen, dass alle energieintensiven Unternehmen in der Lage sind, diese Transformation aus eigener Kraft zu schaffen.“
Nachdem sich die IG Metall und auch die SPD in NRW zuletzt für eine Landesbeteiligung ausgesprochen hatten, setzt Wüst auf andere Lösungen. Allerdings merkte er an, dass die Preise für die Emissionen nicht so hoch steigen dürften, dass energieintensive Unternehmen nicht mehr in saubere Technologien investieren könnten. Thyssenkrupp und Co hatten deshalb bereits angekündigt, dass sie den milliardenschweren Umbau nicht alleine stemmen könnten.
Die Diskussionen um eine Staatsbeteiligung werden nicht abreißen. Wichtig ist aber, dass Thyssenkrupp unabhängig davon eine tragfähige Strategie für die Zukunft des Stahls aufstellt. Dann könnte die Aktie weiter zulegen. Zunächst einmal dürfte aber der morgige Kapitalmarkttag neue Impulse liefern. Spekulative Anleger greifen zu.