Die jüngste Erholung beim Industriekonzern ThyssenKrupp hat im schwachen Marktumfeld am Donnerstag ein rasches Ende gefunden. Am Freitag sehen die Vorzeichen nun zumindest wieder besser aus. Zudem gibt es Rückenwind von operativer Seite. Die Marinesparte hat sich endgültig einen Milliardenauftrag gesichert.
Pläne für den Mega-Auftrag aus Norwegen und Deutschland gab es schon lange. Nun hat sich ThyssenKrupp Marine Systems endgültig den Auftrag für den Bau sechs baugleicher U-Boote vom Typ 212 CD gesichert, die Verträge wurden unterschrieben. Zwei Boote gehen an die deutsche Marine, vier nach Norwegen. Das Volumen beträgt insgesamt rund 5,5 Milliarden Euro.
ThyssenKrupp schloss zudem einen Kooperationsvertrag mit dem norwegischen Partner Kongsberg, um auch künftig viele Projekte gemeinsam zu entwickeln. 2023 soll derweil mit dem Bau des ersten U-Boots begonnen werden. Ab 2029 ist die Auslieferung geplant.
Kursziel 16 Euro
An dem Auftrag sei bereits seit 2017 gefeilt worden, so Jefferies-Analyst Alan Spence. Bereits im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres könnte dieser eine Vorabzahlung in Höhe von 10 bis 15 Prozent einbringen. Sein Kursziel lautet weiter 16 Euro, die Einstufung bleibt entsprechend auf „Buy“.
Der Großauftrag für die Marinesparte ist von großer Bedeutung, war allerdings erwartet worden. Entscheidend für die Kursentwicklung bleibt die Stahlsparte. Hier gab es zuletzt positive Signale. Eine nachhaltige Lösung steht aber nach wie vor aus. Anleger warten deshalb weiter eine Beruhigung der Situation ab.