Zu Wochenbeginn konnten die Stahlaktien europaweit deutlich zulegen. Neue Gerüchte über eine Konsolidierung, die Hoffnung auf eine schnelle konjunkturelle Erholung und optimistische Aussagen von JPMorgan sorgten für Schwung. Doch bereits am Dienstag folgten nun deutlich negativere Worte von der US-Bank. ThyssenKrupp, Salzgitter und Co geraten deutlich unter Druck.
Am Montag hatte Analyst Dominic O’Kane die Prognose für die chinesische Stahlproduktion in diesem Jahr von 1,2 auf 2,0 Prozent Wachstum und für 2021 von 0,5 auf 2,0 Prozent angehoben. Sein Kollege Luke Nelson findet nun aber deutlich skeptischere Worte und erwartet weder bei ThyssenKrupp noch bei Salzgitter steigende Kurse.
Sein Kursziel für Salzgitter lautet 10,00 Euro. Dieses resultiere aus den angepassten Schätzungen für europäische Stahlwerte. Salzgitter werden derzeit mit einem Aufschlag bewertet, was nicht gerechtfertigt sei. Noch deutlicher fallen die Worte bei ThyssenKrupp aus: Der Konzern hinke den Wettbewerbern in allen wichtigen Segmenten hinterher. Das Kursziel lautet 5,50 Euro. Für beide Aktien lautet Nelsons Votum entsprechend „Underweight“.
DER AKTIONÄR sieht ebenfalls nach wie vor hohe Risiken für die Stahlbranche. Anleger sollten angesichts der Corona-Pandemie und der Überkapazitäten bei ThyssenKrupp und Salzgitter weiterhin abwarten.