Die deutschen Stahlwerte geraten am Donnerstag im ohnehin schwächeren Marktumfeld wieder unter Druck. ThyssenKrupp und Salzgitter zählen im MDAX und SDAX zu den Top-Verlierern. Das Problem: Die Investmentbank Morgan Stanley äußert sich in einer neuen Analyse eher verhalten.
Analyst Alain Gabriel sorgte bei Salzgitter nun mit seiner frischen „Underweight“-Einstufung für weitere Verkäufe. Neben Voestalpine gehört der SDAX-Konzern zu seinen am schwächsten eingeschätzten Branchenwerten mit dem vergleichsweise geringsten Kurspotenzial. Sein auf 30,70 Euro gesenktes Kursziel liegt zwar rund 10 Prozent über dem Xetra-Niveau. Aber beim Favoriten ArcelorMittal sind es gut 56 Prozent und bei der schwedischen SSAB immerhin 45 Prozent.
Das Kursziel für ThyssenKrupp lautet derweil weiterhin 11,20 Euro, die Einstufung „Equal-weight“. Die hohe Nachfrage Chinas nach Industrierohstoffen habe sich stark verlangsamt, aber ein Politikwandel dürfte bis zum zweiten Halbjahr 2022 zu mehr Baubeginnen führen, so Gabriel. Dies wiederum dürfte einen Aufschwung bei Eisenerz begünstigen.
Die Lage bei ThyssenKrupp und Salzgitter hat sich an der Börse zuletzt wieder eingetrübt. Die Verwerfungen am Gesamtmarkt setzen auch der Stahlbranche zu. Wer bei ThyssenKrupp investiert ist, bleibt derzeit vorerst noch dabei. Salzgitter steht nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Mit Material von dpa-AFX