In den vergangenen Tagen haben sich die Stahlaktien stark präsentiert. Bei ThyssenKrupp ist der Ausbruch aus dem langfristigen Seitwärtstrend gelungen. Die Salzgitter-Papiere sind nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank deutlich nach oben gesprungen. Im Fokus stehen aber nach wie vor die Dumping-Vorwürfe aus den USA und eine mögliche Konsolidierung.
Am Dienstag treffen sich deshalb unter anderem Salzgitter-Chef Heinz Jörg-Fuhrmann und Hans Jürgen Kerkhoff, der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, in Hannover zum Stahlgipfel. Sie wollen über die drohende Abschottung des US-Stahlmarkts beraten. Bereits am Montag hatte die zuständige EU-Kommissarin Cecilia Malmström mögliche Beschränkungen als „sehr schlecht“ und „ungerechtfertigt“ bezeichnet. Sie kündigte an, dass Europa ein mögliches Trump-Dekret kontern werde, ohne allerdings Details zu nennen.
Gleichzeitig hat die EU zuletzt ihr Vorgehen gegen Billig-Importe aus China verschärft. Um nachhaltig Besserung auf dem Stahlmarkt zu schaffen, bleibt aber weiter die Konsolidierung im Mittelpunkt. ThyssenKrupp und Tata verhandeln nach wie vor über einer Fusion. Seit sich der indische Wettbewerber mit dem britischen Pensionsfonds auf eine Lösung für die milliardenschweren Verpflichtungen verständigt hat – ein wichtiger Schritt für den Zusammenschluss –, ist es wieder ruhiger um die Stahlhochzeit geworden.
Es bleibt spannend
Das Chartbild hat sich bei den deutschen Stahltiteln zuletzt aufgehellt. ThyssenKrupp setzt auf die Abspaltung des Stahlgeschäfts. Im Anlagenbau könnten Milliardenaufträge und das Sparprogramm für die Wende sorgen. Die Aktie bleibt ein Kauf, Kurse über 30 Euro sind möglich. Bei Salzgitter können Aktien direkt auf eine Erholung des Stahlmarkts setzen. Hier lautet das Kursziel von DER AKTIONÄR 43,00 Euro.