Nach der Verschnaufpause in den vergangenen Wochen nimmt die Aktie von ThyssenKrupp allmählich wieder Fahrt auf. Das Nach-Corona-Hoch bei 12,03 Euro ist nicht mehr weit entfernt. Von Unternehmensseite gab es zuletzt zwar wenig Neues, für Schwung sorgen dafür überwiegend positive Analystenkommentare.
Besonders optimistisch äußerte sich Bastian Synagowitz von der Deutschen Bank mit einem Kursziel von 17,00 Euro. Auf dem aktuellen Niveau hätte die Aktie damit ein Potenzial von rund 50 Prozent. Weiter Kaufempfehlungen gab es in dieser Woche von Exane BNP, der Baader Bank und Jefferies. Diese sehen den fairen Wert der ThyssenKrupp-Papiere bei 12,30 Euro, 14,50 Euro respektive 16,00 Euro.
Angesichts der massiven Herausforderungen, die beim Umbau nach wie vor auf den MDAX-Konzern warten, überrascht es aber nicht, dass es auch skeptische Stimmen gibt. So rät Morgan Stanley weiterhin zum Verkauf der Aktie. Das Kursziel lautet lediglich 9,00 Euro und liegt damit mehr als 20 Prozent unter dem aktuellen Niveau.
Die Analysten sind geteilter Meinung. Allerdings sind die Bullen in der Mehrzahl. Viel wird davon abhängen, ob die erwartete Konjunkturerholung nach der Pandemie so stark ausfällt wie erhofft. Die Entwicklung am Stahlmarkt geht dabei bereits in die richtige Richtung. Zudem muss ThyssenKrupp seinen Umbau weiter konsequent vorantreiben. Vor allem die Stahlsparte und das zukunftsträchtige Wasserstoffgeschäft stehen dabei im Fokus. Gelingt hier die richtige Strategie, ist ein Comeback des Traditionskonzerns durchaus denkbar.
Der Weg für ThyssenKrupp bleibt weit. Doch die Trendwende ist möglich. Gelingt diese, sind angesichts der nach wie vor niedrigen Bewertung höhere Kurse möglich. DER AKTIONÄR bleibt deshalb auf der Seite der Bullen. Spekulative Anleger lassen die Gewinne laufen.