In der vergangenen Woche fand die Erholung bei ThyssenKrupp vorerst ihr Ende. Die Aktie kann sich nach wie vor nicht nachhaltig von der 9,00-Euro-Marke entfernen. Für höhere Kurse fehlt den Anlegern noch immer das Vertrauen, dass der aufwendige Umbau endlich Früchte trägt. Ein bereits verkündeter Deal bringt derweil weniger Geld ein als erhofft.
Bereits im Juli wurde der Verkauf des Geschäfts mit Maschinen und Anlagen für den Bergbau an FLSmidth aus Dänemark bekanntgegeben. Damals wurde mit einem Mittelzufluss von etwa 325 Millionen Euro gerechnet. Nun gab FLSmidth aber bekannt, dass die Aktivitäten in Indien nicht Teil des Deals werden. Damit wird das Volumen der Transaktion um etwa 45 Millionen auf 280 Millionen Euro reduziert.
Für ThyssenKrupp bedeutet das: Es fließt weniger Geld zu, um die Bilanz zu sanieren und den Umbau etwa hin zum klimaneutralen Stahl zu stemmen. Zudem muss sich der Konzern weiter um eine Lösung für das Indien-Geschäft bemühen. Denn auch wenn in den vergangenen Monaten einige Deals abgeschlossen werden konnten, will sich das Management noch immer von zahlreichen Bereichen trennen, die nicht mehr zum Kerngeschäft zählen oder denen keine erfolgreiche Zukunft prophezeit wird.
An der Börse herrscht angesichts des anhaltend hohen Mittelabflusses von ThyssenKrupp weiter die Sorge, dass sich trotz Umbau keine echte Trendwende einstellt. Anleger sollten deshalb nach wie vor abwarten. Es gibt derzeit attraktivere Aktien.