Mit einem Mega-Kursziel für Thyssenkrupp sorgt die Credit Suisse am Mittwoch für Aufsehen. Mehr als verdreifachen könnte sich der Kurs des MDAX-Konzerns demnach. An der Börse sorgt der Optimismus der Schweizer Bank allerdings nicht für Rückenwind, die Aktie verliert im schwachen Marktumfeld vielmehr rund vier Prozent an Boden.
Thyssenkrupp biete im Sektor das beste Chance-Risiko-Verhältnis, meint Credit-Suisse-Experte Carsten Riek. Begründung: Das Portfolio der Produkte und Dienstleistungen sei spätzyklisch ausgerichtet. Sein ohnehin extrem bullishes Kursziel von 17,60 Euro hob der Analyst nun noch einmal auf 19,40 Euro an – 230 Prozent über dem aktuellen Kurs. Die Einstufung lautet folgerichtig „Overweight“.
Äußerst optimistisch ist auch das Analysehaus Jefferies mit einem Kursziel von 13,80 Euro und dem Votum „Buy“ für Thyssenkrupp. Die Berichtssaison der Stahlhersteller in der EU sei im zweiten Quartal durch die Bank sehr stark ausgefallen, so Experte Alan Spence.
Die hohen Kursziele können der Thyssenkrupp-Aktie keinen Schwung verleihen. Im Gegenteil: Das schwache Marktumfeld und die anhaltenden Rezessionssorgen verhindern, dass sich die jüngste Erholung fortsetzt. Nur wer darauf setzt, dass den Notenbanken eine weiche Landung der Konjunktur gelingt, sollte aktuell beim MDAX-Titel zugreifen.