Starke Zahlen und Gerüchte über einen möglichen Börsengang des Wasserstoff-Geschäfts hatten die Aktie von Thyssenkrupp zuletzt regelrecht beflügelt. Doch am Dienstag muss der MDAX-Titel im frühen Handel einen kräftigen Rücksetzer von rund acht Prozent hinnehmen. Grund ist ein geplanter Anteilsverkauf des Großaktionärs Cevian.
Cevian will Kreisen zufolge seinen Anteil an Thyssenkrupp fast halbieren. Der Finanzinvestor biete etwa 43 Millionen Anteilscheine zum Verkauf an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Die Preisspanne liege bei 10,20 bis 11,29 Euro. Da es dem Bericht zufolge genügend Nachfrage für alle Papiere gibt, würde der Anteil von Cevian von bisher gut 15 auf etwas mehr als acht Prozent sinken.
Die Investmentbank Jefferies hat die Einstufung für Thyssenkrupp nach der Meldung dennoch auf „Buy“ mit Kursziel 16 Euro belassen. Die kolportierte Veräußerung von knapp sieben Prozent der umlaufenden Papiere durch Cevian könnte zu Überhangsorgen mit Blick auf dessen verbliebene Beteiligung führen, gab Analyst Alan Spence aber zu bedenken. Das gelte zumindest so lange, bis Cevian sich zu seinen Absichten äußern werde.
DER AKTIONÄR sieht den Verkauf der Anteile eher positiv. Zwar kommt die Aktie kurzfristig unter Druck. In der Vergangenheit hatten unterschiedliche Ansichten von Management, Cevian und Krupp-Stiftung allerdings immer wieder für Probleme gesorgt und den Umbau gehemmt. Das dürfte nun vorbei sein. Spekulative Anleger, die daran glauben, dass Thyssenkrupp die eigene Prognose erfüllt und beim Cashflow die schwarze Null schafft, können den Rücksetzer zum Kauf nutzen.
Mit Material von dpa-AFX