Im Bereich der 9,00-Euro-Marke hat sich die Aktie von ThyssenKrupp nach dem herben Abverkauf Mitte Juni wieder stabilisiert. Doch die Suche nach einer langfristigen Lösung für das Stahlgeschäft geht weiter. Durch personelle Veränderungen könnte eine immer wieder genannte Möglichkeit nun wieder interessant werden.
Zum Anfang des Monats hat der deutsche Wettbewerber Salzgitter einen neuen Chef bekommen. Der langjährige CEO Heinz Jörg Fuhrmann ist in den Ruhestand gegangen und hat den Stab an Gunnar Groebler übergeben.
Fuhrmann galt stets als entschiedener Gegner einer deutschen Stahl AG. In einem Zusammenschluss der Stahlgeschäfte von ThyssenKrupp und Salzgitter sah er keinen Mehrwert. Unter Groebler könnte sich dies ändern. Laut Industriekreisen kehrt nun neue Dynamik in die Sache ein.
Ob es zu einer Lösung kommt, ist nach wie vor offen. Doch klar ist: Eine Konsolidierung in der Stahlbranche ist überfällig. Ein großer deutscher Player wäre wohl eher in der Lage, sich gegen Billigimporte zu stemmen und den teuren Wandel zum klimaneutralen Stahl zu finanzieren.
ThyssenKrupp dürfte die Veränderungen bei Salzgitter interessiert zur Kenntnis nehmen. Lieber früher als später muss eine Lösung für den Stahl her. Erst dann dürfte es auch mit der Aktie wieder nachhaltig nach oben gehen. Noch bleiben viele Fragezeichen, Anleger warten deshalb vorerst weiter ab.