Bei Thyssenkrupp findet am heutigen Freitag die Hauptversammlung statt. Hier soll erstmals nach drei Jahren ohne Ausschüttung wieder eine Dividende beschlossen werden. Doch auch die künftige Entwicklung des Konglomerats bleibt natürlich im Fokus. Der Konzern steht dabei wegen seine Rüstungsgeschäfts mit der Tochter Marine Systems sogar im Gespräch mit der Bundesregierung.
Thyssenkrupp strebt laut Konzernchefin Martina Merz eine eigenständige Aufstellung oder eine Partnerschaft bei Marine Systems grundsätzlich weiter an. Diese werde intern auch vorbereitet. „Wir sind parallel mit der Bundesregierung als einen unserer wesentlichen Kunden im Dialog, ob und wann die Voraussetzungen allerdings auch von politischer Seite für eine Verselbstständigung geschaffen werden können“, so Merz. Einen exakten Termin gebe es dafür nicht.
Zuvor hatte die Fondsgesellschaft Deka Investment gefordert, dass das Geschäft abgestoßen wird. „Wir fordern den sofortigen Verkauf sämtlicher Rüstungsaktivitäten“, so Fondsmanager Ingo Speich auf der Hauptversammlung. Das Reputations- und Compliancerisiko stehe in keinem Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn. Selbst ein Teilverkauf sei ein Schritt in die richtige Richtung.
Marine Systems baut konventionelle U-Boote und Kriegsschiffe und entwickelt auch Technologien zur Bergung von Munition. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte die Sparte einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 32 Millionen Euro.
Weitere Abspaltungen sind bei Thyssenkrupp gut denkbar. Neben Marine Systems steht auch der Börsengang von Nucera weiter zur Disposition. An der Börse dürfte eine Vereinfachung der Strukturen gut ankommen. Anleger bleiben bei Thyssenkrupp weiterhin dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp