Zu den größten Verlierern zählt am Donnerstag im schwachen Marktumfeld wieder einmal die Aktie von ThyssenKrupp. Die jüngste Erholung des MDAX-Titels ist damit bereits wieder beendet. Hoffnung machen zwar die weiter hohen Stahlpreise. Ob diese Entwicklung ausreicht, um eine nachhaltige Trendwende beim Traditionskonzern einzuleiten, bleibt aber zumindest fraglich.
Der steile Kursanstieg bei Stahlaktien zu Jahresbeginn ist Vergangenheit. Bei ThyssenKrupp ist längst Ernüchterung eingekehrt. Die anhaltenden Probleme beim Umbau rücken bei den Investoren wieder in den Fokus. Auch Barclays-Analyst Tom Zhang bleibt wegen der Restrukturierung skeptisch. Er sieht das Kursziel lediglich bei 8,50 Euro, das Votum lautet „Underweight“.
Dabei ist Zhang grundsätzlich positiv gestimmt für die weitere Entwicklung im Stahlsektor. Die Preise dürften sich seiner Meinung nach bis Jahresende besser entwickeln, als der Markt aktuell erwarte. Die nachlassende Nachfrage in China und Europa bis Jahresende könnten die Branche zwar kurzfristig belasten. Die mittelfristigen Aussichten seien aber weiter gut. Dafür gebe es mehrere Gründe.
So sei die Gefahr eines massiven Preisrückgangs angesichts geringer Lagerbestände niedrig. Gleichzeitig dürfte sich die Nachfrage weiter günstig entwickeln. Durch die neuen CO2-Beschränkungen werde zudem die Bedeutung der chinesischen Exporteure zurückgehen. Angesichts dessen seien die Bewertungen der europäischen Stahlwerte nicht zu hoch.
Die Stimmung rund um ThyssenKrupp bleibt trotz guter Entwicklung bei den Stahlpreisen negativ. Der Konzern hat weiter mit einem Berg an Problemen zu kämpfen und kommt beim Umbau noch immer nicht entscheidend voran. Es gibt derzeit attraktivere Werte an der Börse.