Der Umbau bei ThyssenKrupp läuft nach wie vor auf Hochtouren. Für die erfolgreiche Neuausrichtung braucht es vor allem Erfolge im Stahlsektor. Hier steht der aufwendige Wandel zu klimaneutralem Stahl an. Bei einem Besuch von Bundesumweltministerin Svenja Schulze im Duisburger Hüttenwerk wurde dessen Bedeutung aber noch einmal untermauert.
Die Stahlbranche sorgt derzeit für sechs Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland, 2,5 Prozent stammen alleine von ThyssenKrupp. Noch in diesem Jahrzehnt will der Konzern aber 30 Prozent des Ausstoßes einsparen. Dafür sind aber bis 2030 Investitionen von zwei Milliarden Euro nötig. Für den kompletten Umstieg auf grünen Stahl sind es sogar bis zu acht Milliarden Euro.
Deshalb ist der Konzern auch auf Hilfe von der Politik angewiesen. „Der Umbau der Stahlindustrie ist eine riesige Herausforderung. Die Bundesregierung wird die Stahlindustrie bei der Transformation nicht alleine lassen“, betonte Bundesumweltministerin Schulze nun. „Mit den aufgestockten Mitteln für Klimaschutzverträge werden wir die Industrie auch bei höheren Betriebskosten unterstützen können, um Investitionssicherheit für postfossile Technologien zu schaffen.“
Nachdem eine erste Projektskizze von ThyssenKrupp für einen Förderantrag für eine Direktreduktionsanlage im BMU-Förderprogramm Dekarbonisierung positiv bewertet wurde, äußerte sich auch ThyssenKrupp-Stahlchef Bernhard Osburg zufrieden. „Wir haben ein klares technologisches Konzept für eine klimaneutrale Stahlproduktion und sind startklar. Wir wollen zeigen, wie Dekarbonisierung im großindustriellen Maßstab funktionieren kann.“
Es liegt noch ein weiter Weg vor ThyssenKrupp. Doch mit der Unterstützung von politischer Seite kann der Umbau funktionieren. Aktuell ist das Chartbild beim Industriekonzern allerdings weiter angeschlagen. Anleger bleiben deshalb vorerst an der Seitenlinie.