Mit einem kräftigen Minus von mehr als vier Prozent knüpft die Aktie von Thyssenkrupp am Donnerstag nahtlos an die Verluste vom Vortag an. Neben der Marktschwäche und den bekannten Rezessionssorgen drückt auch der anstehende Produktionsstopp des großen Stahlwettbewerbers ArcelorMittal auf die Stimmung.
Wegen der stark gestiegenen Energiepreise wird ArcelorMittal ab Oktober die Direktreduktionsanlage im Hamburger Langstahlwerk sowie einen von zwei Hochöfen am Flachstahlstandort Bremen stilllegen. Dies hatte der Stahlkonzern allerdings bereits Anfang September mitgeteilt.
Aufgrund der hohen Energiepreise wird es für die Stahlkonzerne problematischer, kostendeckend zu produzieren. Da gleichzeitig die schwächelnde Konjunktur und die Rekordinflation hinzukommen, könnte die Zeit der sprudelnden Gewinne in der Branche schnell vorbei sein. Eine skeptische Sektorstudie von JPMorgan hatte bereits am Mittwoch für ein deutliches Minus gesorgt.
Thyssenkrupp ist inzwischen zwar auf einem attraktiven Bewertungsniveau angekommen. Der Zykliker kann sich aber wohl auch weiterhin nicht von der schwachen Marktstimmung lösen. Anleger brauchen gutes Timing für den Einstieg, noch sollte eine erste Bodenbildung abgewartet werden.