Am heutigen Donnerstag findet bei ThyssenKrupp der lang erwartete Kapitalmarkttag zur Wasserstofftochter statt. Erste Details sind inzwischen bereits bekannt, der Börsengang soll in diesem Jahr erfolgen. An der Börse kommt dies gut an, im frühen Handel geht die Erholungsrallye bei der Aktie weiter.
Bis zu 600 Millionen Euro könnte die Tochter Uhde Chlorine Engineers einnehmen, berichtet Reuters. Bei einer angenommenen Bewertung von drei bis sechs Milliarden Euro entspräche dies zehn bis 20 Prozent. Mögliche Anteilsverkäufe von Thyssenkrupp und Partner De Nora, die das Joint Venture aktuell im Verhältnis 2 zu 1 besitzen, sind dabei nicht berücksichtigt.
Offiziell ist derweil bereits, dass Uhde ab sofort in Nucera umbenannt wird. „Die Nachfrage ist riesig. Wir wollen diese Möglichkeit nutzen“, so Nucera-Chef Denis Krude zu Reuters. Noch im Frühjahr könnte die neue Einheit an die Börse kommen. Dabei wird vor allem auf den Bewertungsboom bei Wasserstoff-Pure-Playern abgezielt.
Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Nucera einen Umsatz von 319 Millionen Euro und ein EBIT von 27 Millionen Euro erzielt. Die Erlöse sollen bis 2024/25 alleine im Wasserstoff-Geschäft auf 600 Millionen bis 700 Millionen Euro zulegen. Hinzu kommt ein Auftragsbestand von insgesamt 1,3 Milliarden Euro, von dem etwa 70 Prozent auf die alkalische Wasser-Elektrolyse entfallen. Bis 2024/25 sollen zudem 200 bis 300 Millionen Euro in den Ausbau des Geschäfts investiert werden.
Die Entwicklung rund um den Wasserstoff ist ein Katalysator für die ThyssenKrupp-Aktie. Die Bewertung der Mutter lässt noch viel Luft nach oben. Wenn auch die Konjunktur weiter läuft, sind deutlich höhere Kurse denkbar. Die Aktie ist aktuell wieder attraktiv.