Die Kursentwicklung bei ThyssenKrupp in den vergangenen Wochen und Monaten lässt zu wünschen übrig. Seit dem Nach-Corona-Hoch Anfang März geht es mit dem MDAX-Titel peu à peu nach unten. Nach dem deutlichen Rücksetzer am Donnerstag sorgt am Freitag nun der nächste Analyst mit einem niedrigeren Kursziel für einen Stimmungsdämpfer.
Der tiefgreifende Wandel zu grünem Stahl habe in der Branche begonnen und dürfte nicht mehr aufzuhalten sein, so DZ-Bank-Experte Dirk Schlamp. Das biete Chancen aber auch große Herausforderungen. Das zentrale Element der Unternehmensstrategie von ThyssenKrupp sei die Umstellung von Kokskohle zu Wasserstoff.
Aus Bewertungsgründen senkte Schlamp sein Kursziel von 12,50 auf 11,00 Euro. Auch wenn die Einstufung nach wie vor „Kaufen“ lautet, kommt der niedrigere faire Wert an der Börse erneut nicht gut an. Die Verluste vom Vortag werden ausgebaut. Das Juni-Tief bei 8,16 Euro rückt wieder in den Fokus.
Neben den Herausforderungen in der Stahlbranche hat ThyssenKrupp auch beim konzerneigenen Umbau noch viel zu tun. Die Stimmung ist derzeit eher skeptisch. Solange die Aktie keinen Boden ausgebildet hat, sollten Anleger lieber zu anderen Werten greifen.