Den kräftigen Kursanstieg mit abschließendem Abverkauf seit Mitte November hat die Aktie von Thyssenkrupp inzwischen hinter sich gelassen. Im Bereich knapp oberhalb der 9-Euro-Marke hat sich der MDAX-Titel stabilisiert. Die positive Entwicklung des operativen Geschäfts wird derweil zunehmend honoriert, Moody’s hat sich nun zuversichtlicher geäußert.
Die Ratingagentur hat die Bonität von Thyssenkrupp zwar mit B1 lediglich bestätigt. Doch der Ausblick wurde von „stabil“ auf „positiv“ geändert. Noch seien einige Finanzkennzahlen des Konzerns für das aktuelle Rating zwar schwach. Doch Besserung sei in Sicht, entscheidend dafür wäre eine deutliche Gewinnerholung im Stahlgeschäft.
Die finanzielle Situation bei Thyssenkrupp bleibt somit im Fokus. Wichtig für die weitere Kursentwicklung ist vor allem die Entwicklung des Cash Flows. Im neuen Geschäftsjahr will der Konzern den Barmittelabfluss endlich stoppen, nachdem zuletzt Milliarden verbrannt wurden. Das ist trotz der vollen Kassen auch notwendig, denn der Umbau zum klimaneutralen Stahl wird in den kommenden Jahren ohnehin genug Geld verschlingen – egal, ob das Geschäft im Konglomerat verbleibt oder doch abgespalten wird. Zuletzt hatten sich Gerüchte über ein Spin-off verdichtet, dann müsste eine mögliche Tochter aber ein ausreichendes finanzielles Polster mitbekommen.
Das charttechnische Bild hat sich bei Thyssenkrupp wieder beruhigt. Gelingt es dem Konzern, die eigenen Ziele zu erfüllen und im neuen Jahr tatsächlich sinnvolle Lösungen für Stahl und Wasserstoff zu präsentieren, dann dürften deutlich höhere Kurse drin sein. Wer investiert ist, bleibt deshalb trotz des Rücksetzers vorerst an Bord.