Nach der Erholung in den vergangenen Wochen notiert die Aktie von ThyssenKrupp aktuell am wichtigen Widerstand bei 9,50 Euro. Eine skeptische Studie von Barclays belastet am Dienstag aber den Kurs. Der nachhaltige Befreiungsschlag lässt somit vorerst weiter auf sich warten.
Die Rückschlagsrisiken für die Eisenerzpreise seien schneller Realität geworden als gedacht, so Barclays-Experte Amos Fletcher. Grund dafür seien rasante Einschnitte in der chinesischen Stahlproduktion, die sich auch 2022 fortsetzen dürften. Bei ThyssenKrupp will Fletcher aber ohnehin erst weitere Schritte im Zuge der Restrukturierung abwarten und bestätigte deshalb seine Einstufung auf „Underweight“. Das Kursziel hob er derweil leicht von 8,50 auf 8,80 Euro an.
Im Gegensatz zu den klassischen Stahlaktien wie ArcelorMittal oder Salzgitter kommt ThyssenKrupp seit Monaten nicht in Fahrt. Die vielen ungelösten Baustellen im Konglomerat, der anhaltend hohe Barmittelabfluss und die ohnehin schwache Bilanz drücken auf die Stimmung – zumal die Herausforderung klimaneutralen Stahl zu produzieren viel Geld kosten dürfte.
DER AKTIONÄR bleibt deshalb dabei, dass es aktuell attraktivere Aktien gibt. Erst wenn der Cash-Flow-Abfluss gestoppt wird und weitere Erfolge bei der Transformation erzielt werden, gehören die Papiere von ThyssenKrupp wieder ins Depot.