Nach dem Rücksetzer am Donnerstag zählt die Aktie von Thyssenkrupp am Freitag wieder zu den stärksten Werten im MDAX. Schwung verleihen neue Studien von der Deutschen Bank und der Citigroup, die jeweils das Kursziel für den Industriekonzern anheben. Die Stimmung bleibt damit weiterhin gut.
Analyst Bastian Synagowitz von der Deutschen Bank erwartet einen soliden Start in das neue Geschäftsjahr 2022/23 und rechnet mit einer Verbesserung zum Vorquartal. Allerdings müsse sich das Management angesichts des wohl weiterhin negativen bereinigten freien Barmittelflusses nach wie vor auf die Vereinfachung der Konzernstrukturen sowie geringere Kosten und bessere Leistung konzentrieren. Das Kursziel hob Synagowitz leicht von 7,50 auf 8,00 Euro an, die Einstufung lautet aber weiter „Hold“.
Citi optimistisch für Stahlbranche
Zum Kauf rät dagegen die Citigroup, die das Kursziel von 7,50 auf 9,50 Euro anhob. Die US-Bank rechnet in der Branche mit einem 30-prozentigen Anstieg des freien Cashflows durch einen schnelleren Abbau der Lagerbestände, niedrigere Stahlpreise und eine Normalisierung der Energiepreise. Das könnte ein Katalysator für den Sektor werden, zumal im vierten Quartal 2022 die Tiefs beim operativen Gewinn erreicht worden sein sollten. Nach einer Stagnation im ersten Quartal rechnen die Experten ab dem zweiten Quartal wieder mit einem Anstieg.
Die Citigroup hält zudem eine Belebung der Auftragsbücher für möglich. Faktoren dafür könnten niedrigere Lagerbestände bei den Endverbrauchern, die Erholung der Automobilnachfrage sowie ein langsamerer Abbau der Lagerbestände bei den Händlern sein.
Die positiven Studien kommen am Markt gut an. Entscheidend für Thyssenkrupp ist weiterhin, dass die Konjunktur stabil bleibt. Dann lässt die günstige Bewertung viel Spielraum nach oben.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.