Thyssenkrupp musste am Freitag einen Rückschlag hinnehmen. Der Börsengang der Wasserstofftochter Nucera wurde aufgrund des schwachen Marktumfeldes verschoben (DER AKTIONÄR berichtete). Die Aktie weitete daraufhin die seit Anfang Juni anhaltende Korrektur auf insgesamt über 20 Prozent aus. Nun tanzt sie auf Messers Schneide.
Nach dem Bruch der 200-Tage-Linie beschleunigte die Thyssenkrupp-Aktie ihren Abverkauf unter stark steigendem Handelsvolumen. Bereits nach wenigen Handelstagen rutschte sie unter den GD50 bei 7,77 Euro und fiel nun bis an die Unterstützung am Mehrjahrestief bei 6,67 Euro. Zwischenzeitlich notierte das Papier am Montag bereits unter dieser Marke. Aufgrund der teils stark überverkauften Indikatoren steht die Chance aber gut, dass die Aktie über dem Support schließt und das Verkaufssignal damit vorerst abwenden kann. Sollte es dennoch zum Bruch kommen, sollten sich Anleger auf weitere Rücksetzer bis an die nächste Unterstützung an der 6-Euro-Marke einstellen.
Auch der Barclays-Analyst bleibt pessimistisch und hat Thyssenkrupp nach Berichten über eine bevorstehende Verschiebung des Börsengangs der Wasserstoff-Sparte Nucera auf "Underweight" mit einem Kursziel von 9 Euro belassen. Analyst Tom Zhang sieht die Nachricht laut einer am Montag vorliegenden Studie als negativ an, sie ändere aber nichts an seiner strukturellen Einschätzung. Der Börsengang scheine sich zu verzögern, statt storniert zu werden, da er laut Thyssenkrupp immer noch die bevorzugte Lösung für das Wachstum dieser Sparte ist.
Das vorerst geplatzte Listing von Nucera sorgt für negative Impulse. Sollte nun ein weiteres Verkaufssignal ausgelöst werden, trübt sich das Chartbild weiter ein. Neueinsteiger sollten in allen Fällen eine Stabilisierung oberhalb des Mehrjahrestiefs abwarten.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
(Mit Material von dpa-AFX)