Für die ohnehin schwer gebeutelte Stahlbranche kommt die Coronavirus-Pandemie zur Unzeit. Die Zahlen von Salzgitter zum abgelaufenen Geschäftsjahr untermauern noch einmal, wie schwer die Probleme des Sektors ohnehin bereits waren. Der Konzern schreibt hohe Verluste, die Aktie sackt weiter ab.
Hohe Abschreibungen sowie Restrukturierungskosten sorgten bei Salzgitter im vergangenen Jahr unter dem Strich für ein Minus von 237 Millionen Euro – nach plus 278 Millionen Euro vor einem Jahr. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Steuern lag bei 143 Millionen Euro und damit im Rahmen der Konzernprognose. Der Umsatz sank wegen der schwachen Stahlnachfrage um knapp acht Prozent auf 8,55 Milliarden Euro.
Deutlich zusammengestrichen wurde auch die Dividende. Der Konzern will 0,20 Euro je Aktie ausschütten. Im Vorjahr waren es noch 0,55 Euro. Für das laufende Jahr rechnet Salzgitter weiter mit einer Stabilisierung am Stahlmarkt. Das Vorsteuerergebnis soll in etwa ausgeglichen sein. Allerdings könnte das Coronavirus die Prognose noch beeinflussen. Aktuell kann der Konzern die Auswirkungen der Epidemie demnach noch nicht zuverlässig abschätzen.
Die Stahlbranche bleibt unter Druck. Die Salzgitter-Aktie hat sich innerhalb weniger Wochen noch einmal halbiert. Durch das Coronavirus wird die Weltwirtschaft unter Druck geraten, was vor allem den Zyklikern zusetzt. Anleger sollten deshalb weiter die Finger von der Aktie lassen.