Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Konjunktur treibt die Börsen seit Wochen an. Vor allem die Zykliker, die zu Beginn der Corona-Pandemie schwer gebeutelt wurden, waren zuletzt sehr gefragt. Auch die Salzgitter-Aktie hat seit dem Zwischentief Mitte Mai bereits mehr als 70 Prozent zugelegt. Jetzt hat der Konzern einen neuen Großaktionär.
Wie Salzgitter am Montag mitteilte, hält die Unternehmensgruppe GP Günter Papenburg aus Hannover nun 3,13 Prozent der Anteile. Bislang war über eine Beteiligung nichts bekannt gewesen. Welche Absichten der neue Investor verfolgt, ist noch unklar.
An der Börse sorgt der Einstieg von Papenburg zunächst nicht für Begeisterung. Nachdem die Aktie im Tagesverlauf bereits bis auf 14,93 Euro geklettert war, schmolzen die Gewinne nach Bekanntwerden der Stimmrechtsmitteilung dahin. Etwa zwei Prozent höher als am Freitag ging die Aktie aber noch knapp über der 14-Euro-Marke aus dem Handel.
Die Angst vor einer zweiten Welle spielt an den Börsen keine Rolle mehr. Die Euphorie der Anleger scheint weiterhin gewaltig. Doch für Entwarnung ist es noch zu früh. Die Probleme der Automobilbranche, die Überkapazitäten in der Stahlbranche und die fehlenden Pläne für eine Konsolidierung belasten nach wie vor. Es scheint daher fraglich, ob es gerechtfertigt ist, dass die Salzgitter-Aktie bereits so hoch steht wie vor der Pandemie im Januar. Anleger sollten deshalb abwarten.