Am Freitag treten die Importzölle der USA auf Stahl- und Aluminium-Produkte aus der EU in Kraft. Die protektionistischen Maßnahmen von Donald Trump sorgen weder bei den US-Konzernen noch in Europa für Freude. An den Börsen gaben vor allem die Stahlaktien nach. Bei Salzgitter besteht keine Panik, es werden aber klare Forderungen gestellt.
„Unsere direkte Betroffenheit ist gering“, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Kritik am Vorgehen der USA gab es dennoch. „Wir wiederholen unsere Forderung an die EU-Kommission, kurzfristig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die EU-Stahlindustrie vor umgelenkten Stahlmengen zu schützen.“ Bereits jetzt sei das absolute Importniveau in die EU höher als in den Vorjahren. Durch die Zölle könnten chinesische Stahlhersteller nun noch stärker auf den europäischen Markt drängen.
Salzgitter lehne die auf „vorgeschobenen Argumentationen basierenden protektionistischen Tendenzen der US-Handelspolitik [deshalb auch grundsätzlich] strikt ab." Branchenprimus ThyssenKrupp lehnte eine Stellungnahme zu den Zöllen derweil ab.
Schwierige Situation
Die direkten Auswirkungen der Stahlzölle dürften in der Tat gering ausfallen. Mehr Billigimporte nach Europa könnten die Stahlkonzerne dennoch belasten. Trumps Politik sorgt in jedem Fall für Unsicherheit. Sowohl in den USA als auch in Europa fehlen bei den Stahlaktien derzeit die Impulse. Wer bei Salzgitter dabei ist, sichert die Position mit einem Stopp knapp unterhalb der Jahrestiefs ab. Ein Neueinstieg drängt sich aktuell nicht auf.