Es schien ein schwacher Tag für Stahlaktien zu werden. Doch nun hat der SDAX-Konzern Salzgitter mit einer massiv angehobenen Prognose für Aufsehen gesorgt. Die Aktie dreht aus dem Minus deutlich ins Plus und nähert sich wieder dem Jahreshoch. Angesichts der starken neuen Zahlen kommt das nicht überraschend.
Salzgitter rechnet nun mit einem Vorsteuergewinn zwischen 400 und 600 Millionen Euro. Bislang hatte der Konzern lediglich 300 bis 400 Millionen Euro angepeilt. Vor allem im Geschäftsbereich Handel lief es zuletzt besser als erwartet. Hier profitierte der Konzern vom anhaltend positiven Trend auf dem europäischen Stahlmarkt.
Der Konzern stellte die Prognose allerdings unter den Vorbehalt, dass sich der Markt trotz latenter Coronakrise im zweiten Halbjahr stabil entwickelt. Im Tagesverlauf hatten zuvor bereits Sorgen wegen fallender Metallpreise die Branche belastet. Manche Anleger fürchten inzwischen, dass der Stahlpreisanstieg die mögliche Konjunkturerholung nach den Lockdowns bereits mehr als vorweggenommen hat.
Die Prognoseanhebung kommt nach einem ähnlichen Schritt von Klöckner & Co zuletzt nicht überraschend. Doch das Ausmaß der Erhöhung sorgt dennoch für deutlich höhere Kurse. Ein neues Jahreshoch scheint nun möglich. Anleger sollten sich in der zyklischen Branche aber weiter auf eine hohe Volatilität einstellen.