Am Donnerstag hat der Stahlkonzern Salzgitter seine Anleger zur Hauptversammlung eingeladen. Neben den starken Ergebnissen in den vergangenen Quartalen stand vor allem die Sorge um mögliche Strafzölle aus den USA im Fokus. Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann hofft dabei auf eine diplomatische Lösung.
„Hoffentlich kommt nicht so viel hinterher, und Diplomatie bekommt eine Chance gegen die Renaissance des Kalten Krieges“, so Fuhrmann während der Hauptversammlung. US-Präsident Donald Trump hat zuletzt bereits Zölle auf Stahlimporte in die USA angekündigt. Kurz vor deren Einführung wurde die EU davon aber befristet befreit. Ob diese Befreiung erhalten bleibt, ist allerdings nach wie vor offen.
Die direkten Auswirkungen der Stahlzölle für Salzgitter sollten überschaubar sein. Indirekt könnten die Handelsbeschränkungen dennoch Folgen haben. So droht billiger Stahl aus anderen Ländern vermehrt auf EU-Märkten angeboten zu werden. Dies könnte sich negativ auf den Stahlpreis auswirken. Zudem drohen in den USA inzwischen auch Zölle auf Autos und Autoteile. Die Branche ist für die Stahlhersteller sehr wichtig. Sollten die Autobauer unter den Beschränkungen leiden, könnte dies auch negative Folgen für Salzgitter haben.
Halteposition
Das Stahlgeschäft brummt. Während die Auswirkungen der US-Zölle gering bleiben sollten, haben Salzgitter und Co zuletzt starke Quartalszahlen gemeldet. Die Aktie des MDAX-Konzerns konsolidiert derzeit im Bereich der 47-Euro-Marke. Trader, die der AKTIONÄR-Empfehlung gefolgt sind, und auf eine Erholung bei Salzgitter spekuliert haben, sichern die Gewinne eng ab. Neueinsteiger in der Branche sollten dagegen auf den Weltmarktführer ArcelorMittal setzen.