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05.12.2016 Alfred Maydorn

Pizza-Party statt Dolomiten-Desaster – darum steigt der DAX

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DAX

Ein Kommentar von Alfred Maydorn: Von wegen fallende Aktienkurse, ein Absturz des Euro und lange Gesichter an den Finanzmärkten. Trotz der Ablehnung des Referendums und der Rücktrittsankündigung von Matteo Renzi legt der DAX zu Wochenbeginn kräftig zu und sogar der Euro notiert höher. Wie ist das zu erklären? Ist vielleicht die erste Reaktion die falsche – wie schon nach der Wahl von Donald Trump, als die Aktienmärkte zunächst kräftig unter die Räder kamen? 

Business as usual

Erst der Brexit, dann Donald Trump und jetzt auch noch ein kopfloses Italien – die Börse muss schon so einiges aushalten in diesem Jahr. Es gibt aber dieses Mal zwei große Unterschiede zu den beiden vorangegangenen Ereignissen. Erstens, die Ablehnung des Referendum in Italien kam alles andere als überraschend – die Befragungen im Vorfeld haben im Gegensatz zu denen vor dem Brexit und der Trump-Wahl auf das tatsächliche Ergebnis hingedeutet. Und zweitens, Regierungswechsel kommen in Italien fast so häufig vor, wie Pizza bestellen oder Cappuccino trinken. 

Seit Gründung der Republik Italien im Jahr 1946 hat kam es dort bereits zu 63 Regierungswechseln, also zu durchschnittlich fast einem pro Jahr – da wird man den 64. Wechsel auch noch über die Bühne bringen. Und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte dürften sich – den düsteren Prognosen einiger Experten zum Trotz – in engen Grenzen halten. 

Auf dem falschen Fuß erwischt – wieder einmal

Wenn man nicht wüsste, dass am Wochenende irgendetwas Dramatisches passiert sein soll, dann käme man bei der Betrachtung der wichtigsten Indikatoren am Finanzmarkt auch nicht darauf. Der DAX war schon vorbörslich nahezu unverändert und notiert mittlerweile sogar deutlich höher als vor dem Wochenende. Und auch der Euro hat sich von einer kurzzeitigen Schwäche erholt und notiert nahezu unverändert.

Dass die Aktienmärkte nicht nur nicht fallen, sondern sogar kräftig steigen, hat eine ganz einfache Erklärung: Viele Marktteilnehmer haben im Vorfeld auf eine Ablehnung der Verfassungsreform spekuliert. Und das heißt nichts anderes, dass sie auf fallende Kurse gesetzt haben. Und weil sie zwar die Abstimmung richtig vorhergesagt haben, nicht aber die Reaktion darauf, sind sie nun gezwungen, ihre Shortpositionen aufzulösen – und genau das treibt die Kurse nach oben. 

Der Markt hat immer recht

Ein solches Szenario ist nicht neu, der Brexit und Donald Trump lassen grüßen. Die Erkenntnis der drei großen Abstimmungen in diesem Jahr ist klar: Es ist im Prinzip vollkommen egal, was passiert, die Spekulationen auf fallende Kurse laufen nicht nur ins Leere, sie treiben den Markt letztlich sogar noch an. Denn was der will, sollte spätestens jetzt allen klar sein: Er will nach oben! 

Dieser Kommentar von Alfred Maydorn ist aus der heutigen Ausgabe des  kostenlosen Newsletters „Maydorns Meinung“, der Montag bis Donnerstag erscheint. Sie können Maydorns Meinung einfach über diesem Link bestellen. Dann erhalten Sie zusätzlich und ebenfalls kostenlos die maydornreport-Sonderstudie „Die Spekulation des Jahres: 280 Prozent Gewinn mit der Aktie der Zukunft“.

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