Nach positiven Meldungen können sich die Papiere von Nordex am Freitag gegen den Markttrend stemmen und sich damit von den jüngsten Tiefständen etwas erholen. Trotzdem bleibt die charttechnische Lage bei der Nordex-Aktie äußerst angespannt.
Zuletzt hatten sich bereits die Experten von Barclays, Commerzbank und Goldman Sachs zu der Nordex-Aktie geäußert. Am Freitag veröffentlicht nun auch die Deutsche Bank ihre aktuelle Einschätzung für den TecDAX-Wert. Analyst Alexander Karnick sieht bei Nordex ein starkes Wachstum. Zudem seien die Aktien wegen besserer Margen und anziehender Marktanteile günstig bewertet. Daher erhöht der Experte sein Rating von "Hold" auf "Buy". Das Kursziel wurde bei 9,50 Euro bestätigt.
Nordex setzt auf Offshore
Die Firmenführung von Nordex hatte zu Jahresbeginn einen Strategiewechsel hin zu Offshore verkündet. So folgt der TecDAX-Konzern der Einschätzung vieler Experten, dass die Zukunft der Windenergie in Europa auf dem Meer liege. Nun setzt der Konzern diese Strategie auch um. Nordex hat einen Kaufvertrag zum Erwerb von rund 40 Prozent der Geschäftsanteile an der Projektgesellschaft zur Entwicklung des Offshore-Windparks "Arcadis Ost 1" geschlossen. Mit dem Bau von "Arcadis Ost 1" 17 Kilometer nordöstlich von Rügen will die Projektgesellschaft 2014 beginnen. Die Genehmigung steht allerdings noch aus. "Nach ersten Testinstallationen in der Ostsee wird "Arcadis Ost 1" unser Referenzprojekt im Offshoremarkt", kommentierte Thomas Richterich, Vorstandvorsitzender von Nordex, die Meldung.
Chart eingetrübt
Ein Blick auf den Chart der Nordex-Aktie macht wenig Freude. Das TecDAX-Papier befindet sich in einem intakten Abwärtstrend. Seit Mitte April hat sich der Abwärtssog noch verstärkt, der jüngst einen neuen Tiefpunkt bei 6,60 Euro erreichte. Bereits am Donnerstag war das Papier zeitweise auf 6,68 Euro abgerutscht. Davor wurde der TecDAX-Titel zuletzt am 1. Februar 2006 unterhalb von 7,00 Euro gehandelt.
Abwarten
DER AKTIONÄR hatte zuletzt erklärt, dass der spekulative Einstieg bei der Nordex-Aktie ausgestoppt wurde. Anleger, die in den Windanlagenhersteller investieren wollen, sollten weiterhin vorsichtig agieren. Die Charttechnik verheißt derzeit nichts Gutes. Anleger sollten eine Stabilisierung abwarten. Erst der Bruch des Abwärtstrendkanals könnte für kurzfristige Aufwärtsimpulse sorgen.