Nio hat am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss seine Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2021 veröffentlicht. Der chinesische Elektroauto-Hersteller meldete zwar einen massiven Umsatzsprung, gab jedoch einen zurückhaltenden Ausblick aufgrund des weltweiten Chipmangels. Die Aktie verlor nachbörslich knapp zwei Prozent, die im regulären Handel am Freitag allerdings wieder aufgeholt wurden.
Im ersten Quartal 2021 erwirtschaftete Nio einen Umsatz von knapp 7,98 Milliarden Yuan (1,02 Milliarden Euro). Das entspricht einem gigantischen Anstieg von 480 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und war deutlich mehr, als Experten im Vorfeld erwartet hatten.
Vierteljährlicher Auslieferungsrekord
„Nio startete das Jahr 2021 mit einem neuen vierteljährlichen Auslieferungsrekord von 20.060 Fahrzeugen im ersten Quartal, was einem starken Wachstum von 423 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht", betonte CEO William Bin Li. Die Wachstumsraten relativieren sich allerdings, da China zum Ausgangszeitpunkt bereits vom Coronavirus betroffen war.
Chip-Engpass führt zu verhaltenem Ausblick
Die Bruttomarge lag im ersten Quartal bei plus 21,2 Prozent und der operative Verlust betrug 295 Millionen Yuan (38 Millionen Euro). Damit gelang es dem Elektroauto-Start-Up den Verlust um 81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu reduzieren. Sorgen bereitet dem chinesischen Unternehmen aber der Halbleitermangel, weshalb Nio im zweiten Quartal 2021 mit einer Auslieferung von 21.000 bis 22.000 Fahrzeugen rechnet. Anleger hatten mit deutlich mehr Wachstum gerechnet.
Der Chipmangel sollte nur kurzfristig eine Belastung für Nio darstellen, weshalb die Korrektur eine interessante (Nach-)Kaufgelegenheit sein könnte. DER AKTIONÄR hält die alten Hochs für machbar und gibt 55 Euro (rund 66 Dollar) als Ziel aus. Charttechnisch ist es wichtig, dass die 35-Dollar-Marke hält.