Der Rückversicherer Munich Re hat im zweiten Quartal unter dem Strich deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Abschreibungen auf Aktien und andere Wertpapiere belasteten das Ergebnis. Vorstandschef Joachim Wenning hält aber nach wie vor am Gewinnziel fest, und auch an der Prognose der Bruttoprämien wird nicht gerüttelt.
Wie die Munich Re am Dienstagmorgen mitteilte, entfiel auf die Aktionäre ein Überschuss von 770 Millionen Euro und damit gut 30 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Wegen der schwachen Aktienmärkte musste der Rückversicherer rund 900 Millionen Euro abschreiben. Trotzdem übertraf die Gesellschaft immer noch die Analystenschätzungen von 719 Millionen Euro.
Positiv entwickelten sich Bruttoprämieneinnahmen. Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. Juli 2022 steigerte die Munich Re das gezeichnete Geschäftsvolumen um sechs Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Insgesamt konnte das hohe Preisniveau (risikoadjustiert) gehalten werden.
Für 2022 bleibt Wenning beim Gewinnziel von 3,3 Milliarden Euro und auch bei allen anderen im Geschäftsbericht 2021 kommunizierten Ziele. Lediglich die Kapitalanlagerendite wird man nicht halten können. Allerdings stehen die Ziele aus Sicht des Vorstands unter erhöhter Unsicherheit. Dies liege an der fragilen Entwicklung der Wirtschaft, den schwankenden Kapitalmärkten, der unklaren Fortentwicklung der Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Die erste Reaktion auf die Zahlen ist zwar leicht negativ, doch die Bestätigung des Gewinnziels und der meisten anderen Ziele ist eine positive Überraschung. Sollte der Markt mitspielen, könnte die Aktie im Laufe des Tages noch ins Plus drehen. Für Langfristanleger ist die Aktie immer spannend.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re