Die Aktie des US-Technologieunternehmens Match Group, welches unter anderem die Singlebörse Tinder betreibt, springt am Dienstag im frühen Handel an der Wall Street mehr als acht Prozent an. Der Grund dafür ist der Einstieg der Investmentgesellschaft Starboard, welche das Management zum Handeln auffordert.
Wie Bloomberg berichtet, hat Starboard Value seinen Anteil an der Match Group auf 6,6 Prozent ausgebaut und droht nun damit, einen Verkauf der Match Group durchsetzen zu wollen, sollte das Management keine Maßnahmen ergreifen, die Profitabilität zu steigern. Um dies zu erreichen, fordert Starboard, die bekanntesten Plattformen eigenständig an der Börse zu listen. Bei Tinder und Hinge handle es sich um „einzigartige und äußerst wertvolle Vermögenswerte, die sehr gut als Privatunternehmen fungieren könnten“.
Match und andere Online-Dating-Betreiber haben aufgrund von rückläufigem Wachstum, einem Anstieg des Wettbewerbs und schwacher Kundenbindung mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Dennoch sei das Unternehmen laut Starboard „stark unterbewertet“. Der Wert der Aktie ist seit dem Hoch im Juli 2020 um mehr als 70 Prozent gesunken.
Auch die US-Bank Piper Sandler sieht Potenzial bei der Match Group. Analyst Matt Farrell hält fest, dass neben Starboard auch Elliot Investment Management seit Januar seinen Anteil an Match ausbaut. „Im Großen und Ganzen gehen wir weiterhin davon aus, dass es sich um ein ertragreiches Geschäftsmodell handelt, vor allem angesichts des Cashflows.“ Farrell nimmt das zum Anlass, die Match Group mit „Overweight“ zu bewerten.
DER AKTIONÄR ist bei dem Wert skeptisch. Sollte die Match Group wirklich die Unternehmen Tinder und Hinge gesondert an die Börse bringen, könnte das dem Kurs zwar Auftrieb verleihen. Dies braucht aber wohl Zeit. Ein Einstieg drängt sich Stand jetzt nicht auf.