Im Handelskonflikt mit den USA steht die Stahlbranche im Mittelpunkt. Europäische Politiker versuchen nach wie vor, das Schlimmste zu verhindern. Eine Einigung mit der US-Regierung sehen sie weiter im Bereich des Möglichen. Noch hält Präsident Donald Trump aber an den Einfuhrzöllen fest.
Sowohl Bundesfinanzminister Olaf Scholz als auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier stehen im Dialog mit der US-Regierung und wollen die moderaten Kräfte in der Trump-Regierung zum Einlenken bewegen. Die entscheidende Figur dürfte aber EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström sein. In der Zollpolitik liegt die Verhandlungsmacht bei der EU. Malmström befindet sich wie Altmaier in Washington. Sie will jedoch eine Gemeinschaftslösung für die EU erreichen.
Indirekte Auswirkungen
Mit Spannung betrachtet wird die weitere Entwicklung vor allem bei den Stahlunternehmen. Die direkten Auswirkungen der US-Zölle dürften sich zwar in überschaubarem Rahmen halten. Problematisch könnte es aber werden, wenn asiatischer Stahl, der eigentlich für Amerika gedacht war, künftig die europäischen Märkte flutet. Dies sei eine echte Bedrohung für die Branche, so Salzgitter-Chef Jörg Fuhrmann.
Eine Stahlschwemme in die EU könnte so auch das Ergebnis von Salzgitter belasten. „Aber ich gehe davon aus, dass die EU-Kommission genau das erkannt hat und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen wird, die auch wirken“, bleibt Fuhrmann zuversichtlich, dass die EU sich zumindest wehrhaft zeigt.
Neueinsteiger warten ab
Die Angst vor einem Handelskrieg ist nach wie vor da. Die Stahlkonzerne stehen aufgrund der bereits vorhandenen Zölle derzeit im Mittelpunkt. An der Börse kommt die Unsicherheit nicht gut an. Die Aktie von ThyssenKrupp wurde zuletzt unglücklich ausgestoppt, auch beim Weltmarktführer ArcelorMittal und bei Salzgitter bietet sich vorerst kein Neueinstieg an. Investierte Anleger sollten bei Salzgitter den Stopp bei 40 Euro beachten, um die hohen Kursgewinne abzusichern.