Die Kursentwicklung von Tencent ist einer der wenigen Lichtblicke an einem trüben Börsentag. Der Internet-Riese aus China veröffentlichte heute die Zahlen für das dritte Quartal. Unglaubliche 69 Prozent wuchsen die Nettogewinne – hervorragende 61 Prozent stiegen die Erlöse.
Die Erwartungen der Analysten wurden deutlich übertroffen. Erwartet wurde ein Umsatz von 7,88 Milliarden Euro – geliefert wurden 8,33 Milliarden Euro. Der Nettogewinn lag mit 2,30 Milliarden Euro ebenfalls deutlich über den Analystenschätzungen von 1,98 Milliarden Euro.
Laut Tencent-Boss Ma Huateng hat insbesondere die Video-Plattform dank wachsender Nutzerzahler zu dem Erlös- und Gewinnanstieg beigetragen. Das Youtube-Äquivalent verfügt nun über 43 Millionen zahlende Abonnenten, was den Dienst zum größten Bezahl-Streamer Chinas macht.
Ein weiterer entscheidender Wachstumstreiber waren Smartphone-Games. Der enorme Erfolg des neuen MOBA-Spieles Honour of Kings (in Deutschland: Arena of Valor) sorgte für ein Umsatzplus von 84 Prozent.
Doch auch der größte aller Tencent-Dienste, das soziale Netzwerk WeChat, konnte mit einem Nutzerwachstum von 15,8 Prozent aufwarten. Insgesamt tummeln sich nun 980 Millionen Menschen auf der Plattform, die unterschiedlichste Tencent Angebote wie Messenger, Bezahldienst und Gaming-App zusammenfasst.
Gewinne laufen lassen
Die Quartalszahlen bestätigen – es gibt wenig, was Tencent im Moment hindert, weiter zu wachsen. Der chinesische Tech-Gigant bespielt gleich mehrere Internet-Trends gleichzeitig. Das bietet immer neue Chancen und macht Tencent zu einem hochdiversifizierten Konzern. DER AKTIONÄR empfiehlt Anlegern, die Gewinne hier laufen zu lassen, auch wenn die Bewertung im Peergroupvergleich mit anderen Tech-Riesen bereits hoch erscheint. Denn wirklich messen lässt sich Tencent an Baidu und Alibaba oder Facebook und Amazon nicht. Keiner der anderen FANGs und WANTs ist erfolgreich an derart vielen Fronten im Einsatz wie Tencent.