Die Aufholjagd von ThyssenKrupp hat am Dienstag vorerst ein jähes Ende gefunden. Verkaufspläne des Großaktionärs Cevian sorgen im ohnehin schwachen Marktumfeld für ein deutliches Minus von mehr als sechs Prozent. Inzwischen hat sich der Finanzinvestor geäußert, auch die Krupp-Stiftung hat eine Stellungnahme abgegeben.
Cevian erklärte, dass man weiter einer der größten Investoren von Thyssenkrupp bleiben und das Management in seinem Kurs unterstützen wolle. „Die jetzt von Thyssenkrupp vorgelegten neuesten Zahlen und die Steigerung des Aktienkurses spiegeln wider, dass der Turnaround Erfolge zeigt“, so der schwedische Finanzinvestor.
Bereits 2013 war Cevian bei Thyssenkrupp mit zunächst etwas mehr als fünf Prozent eingestiegen. Damals notierte die Aktie bei etwa 16 bis 18 Euro. Bei Kapitalerhöhungen stockte der Investor die Anteile dann weiter auf. Doch nun scheint die Geduld verflogen, 43 Millionen Anteilsscheine wurden laut Bloomberg in einer Spanne zwischen 10,20 und 11,29 Euro angeboten. Im besten Fall käme das Paket so auf einen Wert von gut 485 Millionen Euro. 7,9 Prozent der Thyssenkrupp-Aktien hält Cevian aber auch jetzt noch.
Eine Stellungnahme gab es derweil auch von der Krupp-Stiftung. Diese ist mit einem Anteil von rund 21 Prozent nach wie der größte Aktionär und war in der Vergangenheit immer wieder mit Cevian und dem Management wegen der künftigen Strategie aneinandergeraten. Den jetzigen Verkauf der Schweden wollte die Stiftung aber nicht kommentieren. „Als Ankeraktionärin bleiben wir weiterhin in Thyssenkrupp investiert“, hieß es dafür.
DER AKTIONÄR sieht den Verkauf von Cevian eher positiv, auch wenn die Aktie kurzfristig unter Druck gerät. Streitigkeiten mit Cevian hatten immer wieder für Unruhe gesorgt. Spekulative Anleger, die daran glauben, dass Thyssenkrupp die eigene Prognose erfüllt und beim Cashflow die schwarze Null schafft, nutzen den Rücksetzer deshalb nun zum Kauf.