Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat zum Auftakt von Beratungen mit Kollegen der NATO-Staaten die Forderungen nach Waffen zur Verteidigung gegen Russland bekräftigt und dabei zu lange Entscheidungsprozesse in Deutschland beklagt. Der DAX hält sich trotz der schwindenden Hoffnung auf eine Entspannung wacker.
Seine Agenda für das Treffen habe drei Punkte, sagte Kuleba am Donnerstag in Brüssel: "Es sind Waffen, Waffen, Waffen."
Der beste Weg, der Ukraine nun zu helfen, sei, dem Land alles Notwendige zu stellen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Schranken zu weisen und die russische Armee in der Ukraine zu besiegen, damit der Krieg nicht weiter ausufere.
Die Ukraine und die ukrainische Armee hätten in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie wüssten, wie man kämpfe. "Aber ohne eine nachhaltige und ausreichende Versorgung mit allen von der Ukraine geforderten Waffen werden diese Erfolge mit enormen Opfern einhergehen", so Kuleba.
Die britische Außenministerin Liz Truss hat der Ukraine am Rande des Nato-Treffens in Brüssel zusätzliche militärische Unterstützung versprochen. "Wir intensivieren unsere Waffenlieferungen an die Ukraine", sagte Truss am Donnerstag und bezeichnete das Vorgehen von Russlands Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine als entsetzlich.
EU-Kommissionschefin von der Leyen hatte am Dienstag ein fünftes Paket mit Sanktionen gegen Russland vorgeschlagen, über das die EU-Staaten nun beraten. Es enthält unter anderem ein Importverbot für Kohle aus Russland, aber auch weitere Beschränkungen für den Handel mit Russland und ein weitgehendes Einlaufverbot für russische Schiffe in EU-Häfen.
Die Anleger spekulieren offenbar auf keine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg: Der DAX gewinnt am Donnerstag 0,3 Prozent auf 14.192 Punkte, nachdem es am Morgen erst nach Verlusten ausgesehen hatte. Auch die falkischen Töne von Seiten der Fed (siehe Artikel hier) stören die Bullen nicht. Trotzdem ist es nach wie vor gut möglich, dass der DAX kurzfristig das Gap zwischen 14.083 und 14.109 Punkten schließt. Als solide Unterstützung fungiert die Marke bei 14.000 Zählern.