Die Aktie von Kabel Deutschland legt heute wieder ordentlich zu und notiert nahe des Alltzeithochs. Seit dem Börsengang hat sie sich bereits mehr als verdoppelt. Die Investmentbank Goldman Sachs traut der Aktie des größten deutschen Kabelnetzbetreibers aber noch deutlich mehr zu.
Der Börsengang von Kabel Deutschland ist bisher ein voller Erfolg. Gestartet bei 22 Euro hat sich die Aktie seither mehr als verdoppelt. Zuletzt hat sie die Marke von 50 Euro übersprungen. Das Ende der Fahnenstange ist laut Goldman Sachs aber noch lange nicht erreicht. Die US-Investmentbank stuft Kabel Deutschland weiterhin als "Conviction Buy" ein. Das Kursziel lautet unverändert 70 Euro.
Stark in starkem Markt
Die amerikanischen Experten begründen ihren Optimismus damit, dass die deutschen Märkte für Fernsehen, Telefonie und Internet immer stärker verschmelzen. Vom Boom solcher "Triple Play"-Angebote profitiere der Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland besonders stark. Kabel Deutschland werde nach Ansicht der US-Investmentbank Umsatzanteile in einem wachsenden Markt gewinnen.
Falscher Fokus
Dass Kabel Deutschland bei Internet und Telefon-Angeboten gute Angebote im Programm hat, hat auch DER AKTIONÄR erwähnt. Leider konzentriert sich Kabel Deutschland aber nicht auf diese Stärke. Stattdessen verliert sich der Konzern in Rechtsstreitigkeiten mit den öffentlich-rechtlichen Sendern und setzt große Hoffnungen auf den Kauf des Konkurrenten Tele Columbus. Diese ist allerdings immer noch nicht beim Kartellamt angemeldet, was darauf schließen lässt, dass Kabel Deutschland weiß, wie schwierig die Genehmigung des Kaufs werden wird.
Doppeltes Damoklesschwert
Mit dem drohenden Ende der Einspeisegebühren und der drohenden kartellrechtlichen Verweigerung des Kaufs von Tele Columbus schweben gleich zwei Damoklesschwerter über der Aktie von Kabel Deutschland. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass die Aktie heute mehr als doppelt so viel kostet wie beim Börsengang im März 2010. Kabel Deutschland ist daher unverändert reif für eine Korrektur bis 36,50 Euro. Anleger setzen darauf mit dem in Ausgabe 28/12 empfohlenen Turbo-Put mit der WKN TB3AR2.