>>> Letzte Chance! <<<
Foto: Börsenmedien AG
01.08.2016 ‧ Werner Sperber

Heibel: Analysten liegen falsch; Apple-Chef Cook hat sich verschätzt, das ist alles

-%
DAX

Der Heibel-Ticker urteilt: Tim Cook, der für sein gutes Händchen im operativen Geschäft bekannt ist, hat sich verschätzt. Das Billig-iPhone SE von Apple ist wider Erwarten zum Kassenschlager geworden. Insgesamt hat das US-Unternehmen bessere Gewinnzahlen für das dritte Quartal des Ende September ablaufenden Geschäftsjahres 2015/16 abgeliefert als von Analysten befürchtet. Die schätzten, Apple verkaufe 40 Millionen iPhones, erlöse 42 Milliarden Dollar, erwirtschafte eine Gewinnspanne von weniger als 38 Prozent und verdiene 1,38 Dollar je Aktie. Tatsächlich verkaufte Apple 40,4 Millionen iPhones. Das sind 21,1 Prozent weniger als ein Quartal vorher. Der Umsatz belief sich auf 42,4 Milliarden Dollar. Das sind 14,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Gewinnspanne sank von 39,7 auf 38,0 Prozent und der Gewinn um 3,6 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,42 Dollar pro Anteil. Der Vorstand verweist auf den Rekord-Quartalsumsatz im AppStore und das Umsatzwachstum von 19 Prozent im Dienstleistungsgeschäft. Die Quartals-Dividende steigt von 0,52 auf 0,57 Dollar je Aktie. Der Vorstand bleibt bei den Zielen für das Schlussquartal 2015/16 gewohnt vorsichtig. Demnach sollen 45,5 bis 47,5 Milliarden Dollar erlöst werden bei einer Gewinnmarge von 37,5 bis 38 Prozent.

Analysten und Marktforscher haben erklärt: Der Markt für Smartphones sei grundsätzlich gesättigt. Das bedeute, die Gewinnspannen sinken. Doch Cook erklärte überraschend: Der Absatz blieb hinter der Nachfrage zurück, denn Cook habe sich verschätzt und zu wenige Chips für die Mobiltelefone bestellt und zu wenige dieser Geräte bauen lassen. Die Lieferanten von Apple konnten ihre Produktionen nicht so schnell hochfahren, wie es der Nachfrage nach den iPhones entsprochen hätte. Von Marktsättigung, Preiskampf und sinkenden Margen kann also keine Rede sein. Der Rückgang von 39,7 auf 38 Prozent bei Apple ist alleine auf die Einführung des iPhone SE zurückzuführen, bei dem die Gewinnspannen niedriger sind.

Analysten erhöhten bereits reihenweise ihre Kursziele. Der Aktienkurs von Apple sprang für ein Unternehmen mit solch einer Marktkapitalisierung nach der Vorlage der Zahlen um hohe sechs Prozent nach oben. Der Heibel-Ticker geht von kurzfristig weiter anziehenden Notierungen aus, weil viele institutionelle Anleger ihre zuvor getätigten Verkleinerungen in der Position nun wieder rückgängig machen müssen.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
DAX - Pkt.
Apple - €

Buchtipp: Burn Book

Kara Swisher legt eine witzige, bissige, aber faire Abrechnung mit der Tech-Industrie und ihren Gründern vor. Sie berichtete seit den frühen 1990er-Jahren über den Aufstieg von Google, Apple, Amazon und Co und blickt auf eine unglaubliche Erfolgsbilanz zurück. Ihre Artikel und ihr Netzwerk sind legendär. Ihre Streitlust und ihr Witz auch. Ein Tech-CEO vermutete einmal, sie würde „in den Heizungsschächten lauschen“, und Sheryl Sandberg sagte: „Es ist ein Running Gag, dass Leute Memos schreiben und sagen: ‚Ich hoffe, Kara sieht das nie.‘“ Teils Memoiren, teils Geschichte und vor allem ein Bericht über die mächtigsten Akteure der Tech-Branche: Dies ist die Insider-Story, auf die alle gewartet haben, über das Silicon Valley und die größte Gelddruckmaschine der Menschheitsgeschichte.

Burn Book

Autoren: Swisher, Kara
Seitenanzahl: 336
Erscheinungstermin: 14.11.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-998-2

Jetzt sichern Jetzt sichern