Der Goldpreis stand in der zurückliegenden Woche erneut kräftig unter Druck. Das Edelmetall notiert mitterlweile so tief wie seit gut neun Monaten nicht mehr. In Euro gerechnet verbilligte sich Gold auf gut 1.100 Euro, den niedrigsten Stand seit fünf Monaten. Die Skepsis gegenüber Gold ist nach der Wahl in den USA erheblich gestiegen.
Eugen Weinberg, Rohstoffexperte von der Commerzbank, sieht als einen der wichtigsten Gründe für den jüngsten Preisrutsch bei Gold den starken Zinsanstieg in den USA an. Dort sind die 10-Jahreszinsen innerhalb von zwei Wochen von 1,7 Prozent auf aktuell 2,4 Prozent per annum gestiegen. Wegen aufgekommener Inflationserwartungen nach dem Wahlsieg von Donald Trump rechnen offenbar viele Marktteilnehmer mit mehreren Zinsanhebungen seitens der US-Notenbank Fed in den nächsten Monaten und verkaufen daher Gold. Denn Gold wirft keine Zinsen ab.
„Wir gehen davon aus, dass der niedrige Goldpreis physisches Kaufinteresse auslösen wird. Dies war im Ansatz im Oktober schon in China zu sehen“, so Weinberg weiter. „Gemäß Daten der Hongkonger Statistikbehörde hat China im letzten Monat aus Hongkong auf Netto-Basis 61,1 Tonnen Gold importiert. Dies waren 16 Prozent mehr als im Vormonat. Allerdings blieben die Einfuhren 15 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück“, erklärt Weinberg
Von Januar bis Oktober lägen die Netto-Gold-Importe Chinas aus Hongkong damit nur noch leicht über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Wie IWF-Daten zeigten, haben im Oktober neben Russland und China auch Katar und Kasachstan Gold gekauft. Dagegen seien die Goldbestände in der Türkei und in Argentinien gefallen.
Gold und Minenaktien stark unter Druck
Mit dem jüngsten Rutsch unter die Unterstützung im Bereich von 1.200 Dollar ist der Goldpreis nun charttechnisch wieder stark angeschlagen. Selbst die immens wichtige Unterstützung – das 12-Monats-Tief bei 1.046 Dollar – ist mittlerweile nicht mehr weit entfernt. Auch die großen Goldproduzenten mussten zuletzt erhebliche Einbußen hinnehmen. Der NYSE Arca Gold Bugs Index hat seit dem Jahreshoch bei 286 Punkten bereits wieder rund 40 Prozent verloren. Ähnliche Kursverluste hat auch Barrick Gold hinnehmen müssen. Dennoch – seit dem Tief Ende vergangenen Jahres steht nach wie vor ein Plus von 150 Prozent zu Buche. Auch wenn für Edelmetall-Anleger derzeit enormer Gegenwind herrscht, die aktuelle Phase, bietet für langfristig orientierte Anleger wieder gute Kaufchancen. Abstauberlimits setzen und physische Goldbestände bei größeren Rücksetzern aufstocken!
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