Die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC) verliert am heutigen Mittwoch 3,4 Prozent und ist damit der klare Tagesverlierer im DAX – noch vor Infineon, die 2,0 Prozent abgibt und Linde mit einem Minus von 1,8 Prozent.
Grund für das starke Minus ist eine Analyse der Credit Suisse. Sie warnt davor, dass steigender Lohndruck in den USA dem Dialysespezialisten zu schaffen machen könnte. Der mögliche Druck auf die Gewinnmargen des DAX-Konzerns werde von den mittelfristigen Markterwartungen noch nicht ausreichend reflektiert, schrieb Analyst Christoph Gretler in seiner neuen Studie zu FMC. Daher stufte er die Papiere erstmals seit vier Jahren von „Outperform" auf „Neutral" ab. Das Kursziel reduzierte er von 96 auf 91 Euro. Derzeit notiert die Aktie bei 83,24 Euro.
FMC erwirtschafte mehr als zwei Drittel der Umsätze in Nordamerika. Davon wiederum entfielen rund 90 Prozent auf Dialyse-Dienstleistungen, für die die Arbeitskosten besonders ins Gewicht fielen. „Eine allgemeine Lohninflation in Richtung drei Prozent bedeutet also stärkeren Gegenwind", so der Gretler weiter. Das Sparprogramm mit einem Volumen von 100 bis 200 Millionen Euro helfe zwar, entspreche aber nur rund einem Prozent der FMC-Betriebskosten. Der Analyst hält außerdem auch einen gewissen Druck seitens der öffentlichen US-Krankenversicherung Medicare für möglich.
Mit dem heutigen Minus ist das Papier auch wieder unter die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie zurückgefallen. Damit ist die Aktie nun deutlich angeschlagen. Selbst das Jahrestief bei 79,28 Euro könnte demnächst getestet werden. DER AKTIONÄR empfiehlt die Aktie von Fresenius Medical Care vorerst auf die Watchlist zu packen und eine Aufhellung des Chartbilds abzuwarten. Am 31. Juli steht die Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse zum zweiten Quartal 2018 an.