Bei der Europawahl haben grüne Parteien europaweit starke Ergebnisse eingefahren. Vor allem mit dem Thema Klimaschutz punkteten sie, auch durch die „Fridays for Future“ sorgen sich wieder mehr Menschen um die Umwelt. Für die Versorger bedeutet das neue Herausforderungen. Sie müssen sich auch in Deutschland auf mehr Einfluss der Grünen einstellen.
Durch die hohen Wahlergebnisse der Grünen scheint eine Regierungsbeteiligung der Partei in Zukunft nicht unwahrscheinlich. Das würde bedeuten, dass die Energiewende wohl noch schneller vorangetrieben wird als bislang vorgesehen. Das Kohle-Aus und der Fokus auf Erneuerbare Energien sorgen für völlig neue Strukturen in der Energiewelt.
E.on ist dafür allerdings gerüstet. Gelingt die Übernahme von Innogy, trennt sich der Konzern ohnehin von der Energieerzeugung – die Frage nach Kohle-, Atom-, Wind- oder Solarstrom spielt dann keine entscheidende Rolle mehr. E.on transportiert dann lediglich den produzierten Strom – unabhängig vom Energieträger. Und in der Sparte Kundendienstleistungen wird mit dem Ausbau der Elektromobilität oder intelligenten Stromzählern ohnehin bereits daran gearbeitet, den CO2-Ausstoß zu verringern und den Stromverbrauch zu optimieren.
Dabeibleiben
E.on kann dem Aufschwung der Grünen relativ gelassen entgegensehen – vor allem, wenn der Innogy-Deal klappt. Mit Netzen und Kundendienstleistungen ist der Versorger ohnehin gut gerüstet für die neue Energiewelt. Als defensiver Wert ist die Aktie aktuell zudem wieder gefragt. Konservative Anleger geben kein Stück aus der Hand.