Am kommenden Mittwoch legt der Energieversorger E.on seine Zahlen vor. Dabei wird ein deutlicher Gewinnrückgang erwartet. Der Konzern leidet vor allem unter der Energiewende. Die wegbrechenden Erlöse aus fossilen Kraftwerken sollen in Zukunft durch Auslandsaktivitäten in Brasilien und der Türkei, sowie durch das wachsende Ökostromgeschäft kompensiert werden.
Für das abgelaufene Jahr dürfte E.on seine Ziele weitestgehend erreicht haben, nachdem das Unternehmen die Prognose nach einem heftigen Gewinneinbruch im November nach unten korrigiert hatte. Inzwischen wird ein operatives Ergebnis von 9,2 bis 9,3 Milliarden Euro erwartet. Im Vorjahr hatte das EBITDA noch 10,8 Milliarden Euro betragen. Der um Bewertungseffekte bereinigte Konzernüberschuss soll sich von vier Milliarden auf 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro fast halbiert haben.
Analysten pessimistisch
Die Analysten erwarten die Daten am unteren Ende der vom Konzern vorgegebenen Range. Es wird im Durchschnitt mit einem Umsatzrückgang um acht Prozent auf 121,8 Milliarden Euro gerechnet. Das EBITDA wird mit 9,13 Milliarden Euro sogar unterhalb der Konzernschätzung prognostiziert. Auch das Nettoergebnis wird mit 2,26 Milliarden Euro konservativ geschätzt.
Problem Strompreis
Zu dem Gewinneinbruch bei E.on kam es vor allem aufgrund des sinkenden Strompreises. Aufgrund der zurückgehenden Nachfrage und des wachsenden Ökostromanteils haben viele europäische Versorger große Probleme. Da sich das Geschäftsumfeld seiner Meinung nach weiterhin verschlechtert hat, hat jetzt UBS-Analyst Patrick Hummel seine Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von elf Euro bestätigt. Die hohe Bewertung und der von ihm schwach erwartete Ausblick würden sein Votum belegen.
Rücksetzer
Nach dem Kursanstieg ist es bei E.on zuletzt wieder abwärts gegangen. Die Probleme, die der Konzern hat, sollten auf dem aktuellen Niveau eingepreist sein. Das profitable Unternehmen lockt zudem mit einer Dividendenrendite von 4,5 Prozent. Mit Spannung werden nun die Geschäftszahlen erwartet. Investierte Anleger sichern die Position weiterhin mit dem Stopp bei 11,50 Euro ab. Neueinsteiger warten die Zahlen ab.
(Mit Material von dpa-AFX)