Nach wie vor stemmt sich Uniper gegen die Übernahme durch den finnischen Wettbewerber Fortum. Am Dienstag haben Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären empfohlen, das Angebot über 22 Euro je Aktie nicht anzunehmen. Unangenehm ist das auch für den Großaktionär E.on, der seinen 47-Prozent-Anteil verkaufen will.
Laut Unternehmensangaben ist die Entscheidung von Vorstand und Kontrollgremium ohne Gegenstimmen gefallen. Der Angebotspreis entspräche nicht dem Wert des Unternehmens. Zudem sei kein nennenswerter Beitrag für eine bessere Entwicklungsperspektive von Uniper zu erkennen. Uniper-Chef Klaus Schäfer kritisierte zudem, dass verbindliche Zusagen von Fortum nach wie vor ausstünden: „Jetzt beginnt die Zeit für Gespräche.“ Sein Ziel ist, „die Unabhängigkeit von Uniper soweit wie möglich zu sichern.“
Die Mutter E.on hat sich mit Fortum dagegen geeinigt. Rund 3,8 Milliarden Euro würden dem DAX-Konzern bei einem Verkauf zufließen. Eine finale Entscheidung fällt zwar erst im kommenden Jahr. Sollte sich E.on doch gegen den Deal entscheiden, droht allerdings eine hohe Strafzahlung – weshalb dies als äußerst unwahrscheinlich gilt. Der Widerstand von Uniper kommt da ungelegen: Schäfer hatte das Angebot zuletzt sogar in finnischen Tageszeitungen per Anzeige schlecht gemacht. In einem Brief hat E.on-Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley die Tochter bereits zur Vernunft gemahnt und erklärt, dass das Verweigern von Gesprächen nicht im Interesse der Aktionäre liegen könnte – bislang augenscheinlich ohne Erfolg.
Favorit E.on
Der Widerstand von Uniper ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es wäre vorteilhaft, wenn das Management sich auf Gespräche mit Fortum konzentrieren würde, um die Zukunft des Konzerns zu klären. Anleger sollten vorerst an der Seitenlinie bleiben, die Seitwärtsbewegung dürfte anhalten. Favorit des AKTIONÄR bleibt die Mutter E.on. Der Konzern hat die Bilanz aufpoliert und ist gut gerüstet für die neue Energiewelt. Im Hebel-Depot setzt DER AKTIONÄR mit Hebel auf steigende Kurse.