Gewinn- und Umsatz kräftig gesteigert, Dividende erneut angehoben: Fresenius-Aktionäre können auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr des DAX-Konzerns zurückblicken. Wäre da nicht der Ärger mit dem Übernahmeziel Akorn, im schlimmsten Fall platzt die Übernahme. Wie schätzen Analysten die aktuelle Situation bei Fresenius ein?
Zu den kritischen Analysten zählt weiter Ian Douglas-Pennant von der UBS. Nach den Zahlen hat er die Anteilscheine auf "Sell" mit einem Kursziel von 59 Euro belassen. Der Medizinkonzern habe größtenteils wie erwartet abgeschnitten. Der Fokus der Anleger dürfte sich laut Douglas-Pennant vorerst auf die möglichen Unregelmäßigkeiten in der Produktentwicklung bei Akorn richten, welche die Übernahme zu Fall bringen könnten.
Kepler Chevreux stuft die Aktie von Fresenius aktuell mit "Hold" und einem Kursziel von 63 Euro ein. Analyst Oliver Reinberg betont, dass der Konzern die Erwartungen im Schlussquartal gerade so erfüllt habe und beim Ausblick auf 2018 leicht enttäuschte. Allerdings sei die bedeutendste Nachricht die begonnenen Untersuchungen rund um den US-Generika-Hersteller Akorn, so der Analyst.
Warburg bullish
Warburg hingegen bleibt positiv für den DAX-Dividenden-Aristokraten gestimmt. Experte Ulrich Huwald hält am Votum "Buy" mit einem Zielkurs von 80 Euro fest. Das operative Ergebnis bei Fresenius laufe rund, das in sich in der Übernahme befindliche Unternehmen Akron bleibe jedoch ein Problem.
Langfristig weiter interessant
Akorn schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Fresenius-Konzern. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, könnte das DAX-Unternehmen nachverhandeln und eventuell einen günstigeren Übernahmepreis erzielen. Ohnehin wurde eine mögliche Akquisition des Generika-Herstellers zum Teil kritisiert und in Frage gestellt. Denn der Generika-Markt leidet unter einem massiven Preisdruck.
Egal ob mit oder Akron-Übernahme: Langfristig bleibt die Fresenius-Aktie auch aufgrund der stetig steigenden Dividendenzahlungen ein attraktives DAX-Investment.