Im Rahmen meines täglichen Newsletters "Maydorns Meinung" habe ich heute eine dreiteilige Serie gestartet, bei der es um die DAX-Werte geht, die man in diesen Tagen besser nicht haben sollte. Insgesamt bekommen sechs von 30 DAX-Werten das Urteil "Verkaufen". Im ersten Teil geht es um die Atien von Volkswagen und K+S:
Das war stark: Der DAX hat sich nicht von den Terror-Anschlägen in Paris unterkriegen lassen und hat den gestrigen Handelstag sogar mit einem kleinen Plus beendet. Nachbörslich ging es dann noch stärker nach oben weil sich auch die Amerikaner im Handelsverlauf auf die Käuferseite geschlagen haben. Der Dow Jones legte am Dienstag um satte 1,4 Prozent zu.
Die Chancen für eine Fortsetzung der Anfang Oktober gestarteten Jahresendrallye sind weiterhin gut. Das gilt aber längst nicht für alle Werte. Vor allem im DAX gibt es eine Reihe von Papieren, die wohl auch von einem starken Finish am Aktienmarkt kaum profitieren dürften. Es handelt sich um Aktien von Unternehmen, die so stark mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, dass sie Gefahr laufen, sogar in einem freundlichen Umfeld weiter an Wert zu verlieren. Und hier sind die ersten beiden der Liste der 5 DAX-Verkaufskandidaten, um die Anleger einen weiten Bogen machen sollte:
1. Volkswagen
Abgesehen davon, das sich der Skandal weiterhin praktisch täglich ausweitet, werden vor allem in den USA unter Hochdruck Klagen eingereicht. Mittlerweile sind es fast 800, darunter zahlreiche Sammelklagen. In einer Klage wird allein der in den vergangenen sieben Jahren durch die zu hohen Abgaswerte erzeugte Schaden der als besonders sauberen Diesel-Fahrzeuge verkauften Autos mit 33 Milliarden Dollar angesetzt. Eine nachhaltige Erholung bei der VW-Aktie ist vor dem Hintergrund der Ungewissheit über die tatsächlichen Kosten des Skandals kaum vorstellbar.
Zudem dürften vor allem viele institutionelle Anleger aufgrund der kaum eingrenzbaren Risiken die VW-Aktie auf lange Zeit meiden. Besorgniserregend sind auch die gerade veröffentlichten PKW-Absatzzahlen für Europa. VW hat im Oktober 0,8 Prozent weniger Autos verkauft, während der gesamte Autoabsatz um 2,7 Prozent zugelegt hat. Und das, obwohl VW mit üppigen Rabatten versucht hat, dem Skandal entgegenzuwirken und die Nachfrage anzuheizen.
2. K+S
Die Aktie ist einer der Lieblinge unter deutschen Anlegern. Vor allem die monatelange Übernahmefantasie hat aber vermutlich überdeckt, dass am so wichtigen Kalimarkt äußerst dunkle Wolken aufgezogen sind. Die Priese für Kali sind so niedrig, dass kein Produzent mehr um eine Gewinnwarnung herumkommt. Und auch K+S hat ja bereits seine Jahresprognose leicht abgesenkt. Ob das ausreicht, muss zumindest bezweifelt werden.
Vielen mag die K+S-Aktie nach den jüngsten Kursabschlägen in Folge der geplatzten Übernahem durch Potash günstig erscheinen, aber das Gegenteil ist eher der Fall, wie insbesondere ein Blick auf die Aktie von Potash zeigt. Denn die notiert mittlerweile 30 Prozent unter ihrem Tief vom Sommer 2013, auf dem Höhepunkt des Skandals um Uralkali. Die Aktie des russischen Kali-Produzenten ist ebenfalls deutlich billiger zu haben als damals. Nur K+S notiert mit rund 24 Euro noch satte 50 Prozent über dem Sommertief 2013 von 15 Euro. Das dürfte daran liegen, dass einige Anleger offenbar noch immer auf eine Übernahme spekulieren. Aber wer möchte schon einen Konzern kaufen, der völlig überzogene Preisvorstellungen hat?
K+S (blau), Potash (rot)
Das waren die ersten beiden DAX-Aktien, die man sofort verkaufen oder noch besser gar nicht erst haben sollte. In den nächsten Tagen gibt es dann den zweiten und dritten Teil dieser kleinen Serie der DAX-Loser.
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