Nach der Gewinnwarnung am Mittwoch und dem Kurssturz um über 14 Prozent kann die Deutsche Lufthansa ihren Sturzflug nicht bremsen. Etliche Analysten überarbeiteten nach der Meldung ihre Einschätzungen zu der Aktie der Airline.
Die Analysten von Credit Suisse, Deutsche Bank und Commerzbank nahmen allesamt ihre Zielmarken zurück. Dabei stapelte Deutsche-Bank-Analyst Michael Kuhn mit seiner Kürzung von 18 auf 15 Euro am tiefsten. Die Gewinnwarnung wirft für ihn Fragen über die Strategie der Lufthansa auf. Mit dem Ausbau der Kapazitäten scheinen die Kosten nicht ausreichend zu sinken. Der Wettbewerbsdruck sei offenbar stärker als bisher gedacht. Trotz des Kursrutsches sehe er keine Kaufgelegenheit in der Aktie. Er belässt die Einstufung auf "Hold".
Commerzbank-Analyst Johannes Braun hat die Einstufung für Lufthansa auf "Hold" mit einem Kursziel von 18,60 Euro belassen. Das zweite und dritte Quartal dürften schwach ausfallen, da die Fluggesellschaft so kurzfristig ihre Kapazitäten für den Sommer nicht mehr anpassen und auch die Kosten nicht weiter senken könne, schrieb der Experte in seiner jüngsten Studie. Angesichts dieser mauen Gewinnperspektiven sollten Anleger trotz der aktuellen Kursschwäche die Lufthansa-Aktie besser nicht kaufen.
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat Lufthansa nach der Gewinnwarnung von "Outperform" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 25,25 auf 17 Euro gesenkt. Er habe seine Schätzungen für den operativen Gewinn der Fluggesellschaft in diesem Jahr um 26 Prozent gekappt, schrieb Analyst Neil Glynn in einer Studie vom Donnerstag. Auch im kommenden Jahr rechnet der Analyst nun mit weniger als bisher. Lufthansa müsse sich nun verstärkt den Kosten, dem Barmittelzufluss und der Rendite zuwenden.
Abwarten
Die Aktie der Deutschen Lufthansa befindet sich derzeit weiter im freien Fall und es ist noch kein Ende in Sicht. Die Kurszielsenkungen der Analysten zeigen, dass viele Markteilnehmer verunsichert sind wie sich der Konzern weiterhin behaupten wird. Die nun zusammengestrichenen Ziele verdeutlichen den zunehmenden Druck durch die Konkurrenz. Derzeit bietet sich kein Neueinstieg bei der Aktie ein.
(Mit Material von dpa-AFX)